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Ebenezer und Jewish Agency verabschieden Israel-Einwanderer

Eine Gruppe deutscher Einwanderer hat sich am Montag auf den Weg nach Israel begeben. Vorher wurde sie in Frankfurt am Main feierlich verabschiedet. Zu Gast war auch ein ehemaliger israelischer Minister.
Freuen sich über jeden Juden, der nach Israel einwandert: Natan Scharanski und Johannes Barthel (v.l.)

FRANKFURT/MAIN (inn) – „Willkommen daheim!“ Mit diesen Worten haben sich Vertreter der Organisationen Ebenezer und Jewish Agency am Sonntagnachmittag an eine Gruppe jüdischer Auswanderer gewandt. Vor ihrem Abflug nach Tel Aviv gab es für die zukünftigen Israelis im Ignatz-Bubis-Gemeindezentrum in Frankfurt am Main eine Abschiedsfeier. Die meisten Mitglieder der Gruppe sind allerdings Jugendliche, die vorerst drei Jahre in Israel zur Schule gehen wollen – eine spätere Alija ist dabei nicht ausgeschlossen.

Die 28 Juden stammen aus verschiedenen Teilen Deutschlands, unter anderem aus Hamburg, Düsseldorf, München und dem Schwarzwald. Freiwillige Helfer der christlichen Organisation Ebenezer hatten sie mit neun Fahrzeugen nach Frankfurt gebracht. Geschäftsführer Johannes Barthel erzählte, dass die Mitarbeiter bei früheren Gruppen eine Begrüßungszeremonie am Ben-Gurion-Flughafen organisiert hätten. Doch nach der Ankunft in Tel Aviv seien die Neueinwanderer erschöpft gewesen und hätten sich danach gesehnt, ihre Quartiere zu erreichen. Deshalb sei die Idee mit der Verabschiedung in Deutschland entstanden. Als kleine Einstimmung spielte Barthel das Lied der israelischen Gruppe „Kippalive“ ein, das sich mit der Alija beschäftigt: „We are home“ (Wir sind zu Hause).

Scharanski: Vom Gefängnis an die Klagemauer

Für die Jewish Agency sprach deren Vorsitzender Natan Scharanski. In seiner Ansprache verwies er auf die Balfour-Erklärung, in der Großbritannien den Juden vor fast 100 Jahren eine Heimstätte im damaligen Palästina zugesichert hatte. Wenige Juden hätten gebaut und gekämpft – und letztlich eine wunderbare Heimat aufgebaut. Heute freue er sich über jedes Flugzeug, das weitere Olim nach Israel bringe. Denn jeder von ihnen werde später seinen besonderen Beitrag für den jüdischen Staat leisten.

Der frühere israelische Minister für Jerusalem und Diaspora erinnerte auch an seine eigene Alija vor 31 Jahren: Aus dem Gefängnis sei er nach Ost-Berlin und vom damaligen amerikanischen Botschafter nach West-Berlin gebracht worden. Ein Flugzeug der Botschaft habe den sowjetischen Dissidenten nach Frankfurt gebracht, wo er zum ersten Mal nach zwölf Jahren seine Ehefrau wiedersah. Nach der Ankunft in Israel seien sie zuerst zur Klagemauer gegangen, um Gott für ihre Befreiung zu danken. „Allen Israelis ist klar: Ihr kommt nach Hause zu eurer Familie“, sagte Scharanski den deutschen Juden. Einwanderer seien ein Schatz für die Gesellschaft.

Auch Simon Soesan von der israelischen Organisation „Keren Hayesod“ erinnerte an seine eigene Einwanderung. Er habe 1973 von Amsterdam aus Alija gemacht und sofort das Gefühl gehabt: „Ich komme nicht zu fremden Leuten, sondern nach Hause.“

Die Einwanderer sollen in Israel ihr Zuhause finden Foto: Israelnetz/Elisabeth Hausen
Die Einwanderer sollen in Israel ihr Zuhause finden
Bevor die Olim für die letzte Nacht in Deutschland in ihr Frankfurter Hotel aufbrachen, gab es einen kleinen Empfang Foto: Israelnetz/Elisabeth Hausen
Bevor die Olim für die letzte Nacht in Deutschland in ihr Frankfurter Hotel aufbrachen, gab es einen kleinen Empfang

Zum Abschluss der Veranstaltung erhielten die Olim und die Schüler ihre Flugtickets. Am Montag sind sie vom Frankfurter Flughafen aus nach Tel Aviv aufgebrochen. Auch während der Reise werden sie von Ebenezer und der Jewish Agency betreut. Die Jugendlichen nehmen am Programm „Na’aleh“ teil. Der hebräische Name bedeutet „Wir werden nach Israel einwandern“ oder „Lasst uns einwandern“. Die Jungen und Mädchen verbringen drei Jahre in einem israelischen Internat und machen dort ihren Schulabschluss. Viele entscheiden sich später für die Alija.

Von: eh

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