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Rabbinatsgericht: Messianische Juden dürfen nicht jüdisch heiraten

Messianische Juden gelten als Christen, daher dürfen sie nicht jüdisch heiraten. Das hat ein Rabbinatsgericht am Dienstag festgelegt.
Messianische Juden gelten als Christen, sagt das Rabbinatsgericht

TEL AVIV (inn) – Das Rabbinatsgericht in Tel Aviv hat am Dienstag entschieden, dass messianische Juden nicht bei einem Rabbiner heiraten dürfen. Grund dafür ist der Glaube, Jesus sei der Messias. Messianische Juden gehörten daher nicht zum Judentum, sondern zu einer „anderen Religion“, nämlich zum Christentum, hieß es in dem Richterspruch.

In dem konkreten Fall konnten die betreffenden Personen ihre jüdische Herkunft nachweisen. Gegenüber dem Richter machten sie deutlich, dass sie das Neue Testament für wahr halten. Zudem glaubten sie, dass Jesus Gott sei und dementsprechend an die Trinitätslehre. Ferner hätten sie sich taufen lassen.

Urteilsänderung möglich

Insbesondere die Trinitätslehre gilt als dem Judentum fremdes Element. Die Kirche hatte dieses Dogma im 4. Jahrhundert festgelegt und dabei Denkmuster aus heidnischer Philosophie aufgenommen. Gläubige Juden betonen hingegen im Morgen- und Abendgebet die Einheit und Einzigkeit Gottes mit Bezug auf die Bibelstelle 5. Mose 6,4.

Die Richter erklärten, es bestehe die Möglichkeit, das Urteil rückgängig zu machen. Bedingung dafür ist, dass das Paar seinen christlichen Glauben aufgibt, sich zum Glauben an den einen Gott bekennt, sich von der Gemeinschaft messianischer Juden löst und von missionarischen Aktivitäten absieht.

In Israel nehmen religiöse Behörden Trauungen vor, eine Zivilehe gibt es nicht. Um vor dem Rabbinat zu heiraten, muss das Paar jüdisch sein. Wer dieses Kriterium nicht erfüllt, oder keine religiöse Trauung wünscht, heiratet im Ausland.

Korrektur: Der Artikel enthielt ursprünglich die Information, dass messianische Juden nicht in Israel heiraten dürfen. Das ist falsch. Sie dürfen lediglich nicht vor dem Rabbinat heiraten.

Von: df

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