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Aktivist soll palästinensische Landverkäufer verraten haben

Eine TV-Dokumentation zeigt: Der in Haft sitzende „B'Tselem“-Aktivist Esra Nawi soll palästinensische Landverkäufer an die Palästinensische Autonomiebehörde verraten haben. Die seien daraufhin ermordet worden. Zum Fall ist jetzt ein weiteres Beweisstück hinzugekommen.
Der „B'Tselem“-Aktivist Esra Nawi

JERUSALEM / RAMALLAH (inn) – Ein neues Beweisstück erhärtet den Verdacht, dass der linksgerichtete israelische Aktivist Esra Nawi an der Entführung und Folter eines Palästinensers beteiligt war, der Land an Juden verkauft hat. Dies ist in der Palästinensischen Autonomie strafbar. Wie die religiöse Tageszeitung „Hamodia“ am Mittwoch berichtet, handelt es sich bei dem Beweis um ein offizielles Dokument der Polizei der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA). Die Tageszeitung bezieht sich in ihrem Bericht auf das israelische Armeeradio als Quelle.

Demnach offenbart das Polizeipapier eine direkte Verbindung zwischen Nawi und der Ermordung des arabischen Landbesitzers, der wegen des Landverkaufs an Juden zu Tode gefoltert wurde. Nawi, der aktuell auf seine Verhandlung wegen diverser Sicherheitsvergehen wartet, stritt zwar nie ab, dass er an den Machenschaften um den Landbesitzer in den Hebronbergen beteiligt war. Das Papier sei aber der erste handfeste Beweis für die Tat, schreibt „Hamodia“.

TV-Dokumentation zeigt Mitschnitte des Aktivisten

Laut dem Armeeradio wollte Nawi im Januar 2016 das Land verlassen und wurde unter anderem festgenommen, weil er mit ausländischen Terroristen zusammengearbeitet haben soll. Das Polizeipapier der PA habe der israelischen Staatsanwaltschaft über ein Jahr vorgelegen, ohne dass sie gehandelt hätte.

Der Aktivist Nawi erlangte eine gewisse Bekanntheit, weil er in einer Dokumentation zu sehen war, die einige Wochen vor seiner Festnahme im israelischen Fernsehen lief. Darin ging es um eine Kampagne der Autonomiebehörde, die „Verräter“, die Land an Juden verkaufen, ächtete. Videoausschnitte und Bandmitschnitte bezeugen laut der Tageszeitung, wie Nawi und sein Kollege Nasser Nawadsche von der Organisation „B’Tselem“ damit angaben, palästinensische Landverkäufer an die PA verraten zu haben. Auf die Frage, was mit den Landverkäufern passiere, lautete die Antwort: „Die PA kümmert sich um sie, sie tötet sie.“

Im Polizeipapier der PA steht demnach, dass sich Nawi mit dem Landverkäufer Abu Halil getroffen hat. Laut israelischen Quellen wurde dieser von den palästinensischen Sicherheitsbeamten dann verhaftet, monatelang festgehalten und regelmäßig gefoltert. Abu Halil sei in der Haft an einem Schlaganfall gestorben. Die TV-Dokumentation listet weitere inzwischen verstorbene Landverkäufer auf, die Nawi und Nawadsche an die PA verraten haben sollen.

Von: mm

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