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Rivlin fordert Ende von Hetze gegen Homosexuelle

Israels Präsident Reuven Rivlin hat am Sonntag die Eltern des 16-jährigen Mädchens getroffen, welches vergangenes Jahr Opfer eines Mordes auf einer Schwulen-Parade wurde. Der Politiker fordert von Rabbinern und anderen Anführern ein Ende der Hetze gegenüber Homosexuellen.
Die Eltern des Mordopfers Schira Banki, Mika (M.) und Uri Banki (r.), mit Reuven Rivlin (2. v. r.) und First Lady Nechama Rivlin (2. v. l.) sowie Sara Kala-Meir vom „Jerusalem Open House for Pride and Tolerance“ (l.)
JERUSALEM (inn) – Der israelische Staatspräsident Reuven Rivlin und seine Frau Nechama haben sich am Sonntag mit den Eltern des Mord-Opfers Schira Banki getroffen. Der ultra-orthodoxe Jude Ischai Schlissel hatte die 16-Jährige und weitere Personen Ende Juli vergangenen Jahres bei einer Homosexuellenparade mit einem Messer angegriffen, das Mädchen erlag später seinen Verletzungen. Bei dem Treffen mit den Eltern des Mädchens, Mika und Uri Banki, forderte Rivlin laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“ ein Ende der Aufwiegelung gegen Homosexuelle: „Die Aussagen aus den Mündern von Rabbinern, Anführern und geistlichen Leitern haben mich tief verletzt.“ Er wies auf das geistliche Wort hin, dass jeder Mensch zum Ebenbild Gottes geschaffen wurde, „unabhängig von Religion, Rasse und Geschlecht“. Rivlin gehe davon aus, dass Rabbiner, zu denen so viele Menschen – auch einige Mitglieder der LGBT-Gemeinde (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender) – aufsehen, „auch einen Weg finden, um klarzustellen, dass sie nicht anders denken“. Im Juni hatte Jaakov Ariel, ein religiös-zionistischer Rabbiner aus Ramat Gan, bei einer Konferenz Mitglieder der Homosexuellen-Gemeinschaft als „Menschen mit Behinderung“ bezeichnet, „die an einem echten Problem leiden, das mit psychologischer und pharmakologischer Behandlung gelöst werden muss“.

Gewalt nicht durch andere sexuelle Orientierung legitimierbar

Weiter machte der Präsident klar: „Auf Politik, Religion oder sexueller Orientierung basierende Unterschiede rechtfertigen nicht Gewalt und Hetze.“ Dies sei nicht der Weg der israelischen Gesellschaft. Seit dem Tod des Mädchens habe es Treffen zwischen Säkularen, Ultra-Orthodoxen, Rechten und Linken, Frauen und Männern gegeben, „die zusammenkamen, um zu lernen, zu beten und in Schiras Gedenken zu handeln“. Vor der Gesellschaft liege noch viel Aufklärungsarbeit, sagte Rivlin, wie der Mord an der 16-Jährigen und „die schreckliche Attacke in Orlando“ zeigten. Der Vater des Mädchens, Uri Banki, dankte dem Präsidenten für seine „klare, starke, feste und öffentliche Erklärung zur Mäßigung, Toleranz, Akzeptanz anderer“. Dies sei etwas, „das der Staat Israel heute braucht, vielleicht mehr als alles andere“. Solche Worte, „die nicht einfach sind und etwas kosten“, fehlten an manchen Stellen. Der Präsident antwortete: „Nechama und ich repräsentieren Schira“. Bei dem Treffen, das für das Gedenken an Schiras Mord organisiert wurde, waren auch Vertreter des „Jerusalem Open House of Pride and Tolerance“ (JOH) dabei. Die Organisation setzt sich für die Gemeinschaft der Schwulen und Lesben und deren Inklusion in die israelische Gesellschaft ein. (mab)

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