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Mehrheit der Palästinenser: Israel will Al-Aksa-Moschee zerstören

RAMALLAH / JERUSALEM (inn) – Ein Großteil der Palästinenser geht davon aus, dass Israel die Al-Aksa-Moschee zerstören will. Eine Umfrage ergab auch, dass die Mehrheit der palästinensischen Bevölkerung einen gewaltvollen Kampf gegen Israel nach wie vor begrüßt.
77 Prozent der Palästinenser glauben, Israel beabsichtige, die Al-Aksa-Moschee in Ostjerusalem zu zerstören.
Die palästinensische Einstellung gegen Israel habe sich nach der Militäroperation „Starker Fels“ stärker verhärtet als bei den zwei vorhergehenden Militäroperationen in Gaza 2008/09 und 2012. Das sagte Chalil Schikaki, Direktor des in Ramallah ansässigen „Palästinensischen Zentrums für Politik und Meinungsforschung“ (PSR), vor Journalisten am Sonntag in Jerusalem. 86 Prozent der Palästinenser befürchten, dass der Tempelberg „in großer Gefahr“ ist. Das geht aus einer PSR-Umfrage unter 1.270 Palästinensern in der ersten Dezemberwoche hervor. 77 Prozent der Befragten glauben, Israel beabsichtige, die Al-Aksa-Moschee und den Felsendom zu zerstören und sie durch einen jüdischen Tempel zu ersetzen. 21 Prozent der Befragten vertreten die Meinung, Israel wolle die Stätte in jüdische und arabische Gebiete aufteilen, mit einer für den jüdischen Teil geplanten Synagoge. Nur sechs Prozent der palästinensischen Umfrageteilnehmer denken, Israel möchte den Status quo, wie er seit 1967 besteht, beibehalten. Dazu gehört auch, dass Juden vom Gebet auf dem Gelände ausgeschlossen sind.

Hohe Spannung in Jerusalem

Schikaki erläuterte während des Pressegesprächs, dass das PSR erstmals seine Umfrage auf Jerusalem fokussierte. „Die Antworten spiegeln die hohe Spannung in der Stadt wider“, zitiert ihn die Onlinezeitung „Times of Israel“. Pessimistisch sind die Palästinenser gegenüber ihrem politischem System eingestellt. Im September vergangenes Jahr zeigten sich 53 Prozent der Palästinenser optimistisch über die Aussichten durch die Versöhnung zwischen Hamas und Fatah. Im Dezember sank diese Zahl auf 40 Prozent. 58 Prozent sagten nun sogar, sie seien pessimistisch eingestellt.

Weiterhin mehr Unterstützung für Hamas

Die Hamas erfährt sowohl im Westjordanland als auch im Gazastreifen mehr Unterstützung als Mahmud Abbas‘ Fatah-Partei. Würden heute Präsidentschaftswahlen ausgetragen, gewönne Ismail Hanije (Hamas) gegen den Fatah-Mann Abbas, und die Hamas bekäme mehr Sitze im Parlament. Damit setzt sich ein Trend fort: Im August hatte erstmals seit der Erhebung von Hanijes Popularität vor acht Jahren der Hamas-Politiker mit 61 Prozent die Mehrheit der Stimmen erhalten. Im Dezember war Hanijes Beliebtheit im Vergleich zu Abbas im Westjordanland größer – 53 zu 41 Prozent. Im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen ist das Verhältnis ähnlich: 54 Prozent stimmen für Hanije und 44 Prozent für Abbas. Schikaki meint, derzeit sei es Abbas, der gegen Neuwahlen sei. Einen gewaltvollen Kampf gegen Israel begrüßt die palästinensische Gesellschaft nach wie vor. 77 Prozent unterstützen Raketenangriffe auf Israel, wenn die sogenannte Gaza-Blockade nicht aufgehoben werde. Knapp die Hälfte der Befragten ist gegen die Entwaffnung der militärischen Gruppen in Gaza. Schikaki fasst laut „Times of Israel“ zusammen: „Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass – in palästinensischen Augen – Gewalt funktioniert und Diplomatie versagt, und eine dritte Intifada der beste zu beschreitende Weg ist.“

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