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Israel als „Land der Ehrenamtlichen“

JERUSALEM (inn) – Mitmenschen eine Freude machen: Danach haben in Israel und anderen Ländern am Dienstag mehr als eine halbe Million Menschen gehandelt. Sie renovierten soziale Einrichtungen oder bekundeten Dienstleistern ihre Wertschätzung. Anlass war der „Tag der guten Taten“, eine Initiative der israelischen Geschäftsfrau Schari Arison.
Staatspräsident Peres packte am Tag der guten Taten mit an.

In Israel hatten die Aktivisten am „Tag der guten Taten“ rund 8.000 Projekte zur Auswahl, an denen sie sich beteiligen konnten. Mit dabei waren auch 116 Städte und Ortschaften im arabischen Sektor. Ziel war es, der Umwelt oder der Gesellschaft etwas Gutes zu tun. Hunderte Schulen und Jugendgruppen, Tausende Soldaten, zahlreiche Studenten und etwa 500 Unternehmen wirkten mit. Dies berichtet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“.
In Jerusalem griff Staatspräsident Schimon Peres persönlich zum Pinsel und strich im Viertel Talpiot einen Zaun mit blauer Farbe an. In den 1940er Jahren hatte er sich bereits im Kibbutz Alumot als Maler betätigt. An den Renovierungsarbeiten beteiligten sich Bürgermeister Nir Barkat sowie Mitarbeiter der Residenz des Präsidenten und der Stadt Jerusalem. Hinzu kamen Hunderte Bürger, Jugendliche, Soldaten und Polizisten.
„Israel ist ein ehrenamtliches Land“, sagte Peres. „Dieser Tag zeigt das Schöne in der israelischen Gesellschaft. Ich rufe das Volk Israel auf, sich an diesem Tag zu beteiligen. In Israel wird man nie ein ‚Nein‘ zum freiwilligen Engagement hören. Der Tag der guten Taten zeigt die eigentliche Erziehung des Volkes Israel, das dem Nächsten hilft und das Land verschönert. Dank eurer Hilfe werden wir Talpiot grün machen.“
Wie viele andere Teilnehmer trug der 90-Jährige ein T-Shirt mit der englischen Aufschrift „Doing Good“ (Gutes tun). „Ich bin stolz auf die Kinder Israels, die sich schon von der ersten Klasse an für Hilfe einspannen lassen – überall, wo sie gebraucht werden“, ergänzte das Staatsoberhaupt.

Muslimische und jüdische Kreativität

In der arabischen Ortschaft Tamra hatten sich die Predigten in den Moscheen bereits am vergangenen Freitag mit guten Taten befasst. So konnten sich die Bewohner auf den Tag einstimmen. Im ebenfalls arabischen Dalijat al-Karmel besuchten sozioökonomisch gut gestellte Familien wirtschaftlich schwächere Nachbarn. Sie brachten ihnen Geschenke und traditionelles Essen mit.
Besondere Kreativität entwickelten die Menschen in Givat Schmuel. Schon vor 8 Uhr waren Freiwillige auf den Beinen und versahen Fahrzeuge, die ordnungsgemäß geparkt waren, mit lobenden Zetteln. Später suchten Schüler Angestellte im Dienstleistungsbereich auf. Mitarbeiter der Krankenkasse, Kassiererinnen, Postangestellte und Reinigungskräfte erhielten Dankesbriefe für ihre Arbeit. Damit sie einen „süßen“ Tag erleben konnten, fügten die Schüler „Hamantaschen“ bei – das typische Gebäck des bevorstehenden jüdischen Purimfestes, das am kommenden Sonntag gefeiert wird. Es erinnert an die Rettung der Juden vor Hamans Vernichtungsplänen in persischer Zeit.
In Bat Jam wirkten etwa 10.000 Bewohner am Tag der guten Taten mit. Einige organisierten einen gemeinsamen Sporttag für Kinder und Senioren. Andere frisierten alten Frauen die Haare oder reparierten Computer, die sie anschließend an Familien übergaben. Eine kostenlose Rechtsberatung wurde ebenso angeboten wie die Übersetzung von Dokumenten der Onkologie-Abteilung ins Russische.

Aufseher und Häftlinge gemeinsam für das Gute

Auch die Gefängnisbehörden beteiligten sich an den Aktionen. Soldaten, Aufseher und Häftlinge brachten gemeinsam ein wenig Freude in ein Krankenhaus und in Einrichtungen für Holocaust-Überlebende. In der Küstenstadt Netanja verschönerten sie eine Einrichtung für gefährdete Jugendliche. Häftlinge, die das Gefängnis nicht verlassen konnten, nähten Kissen mit mutmachenden Worten wie „Freiheit“, „Liebe“, „Mut“ oder „Gelassenheit“.
Mitarbeiter der Stromgesellschaft erledigten Renovierungsarbeiten in einem Internat, Bankangestellte verteilten Geschenke, Schüler traten in Altenheimen auf. Strände und öffentliche Grünanlagen wurden gesäubert, Wohlfahrtseinrichtungen renoviert. Krebskranke Kinder durften einen besonderen Tag mit vielen Angeboten erleben.

Zwei Millionen Stunden freiwillige Arbeit

Die Non-Profit-Organisation „Ruach Tova“ (Guter Geist) von der Schari Arison-Gruppe hatte den Tag der guten Taten zum achten Mal organisiert. Die Geschäftsfrau und Philanthropin Arison sagte: „Der Tag der guten Taten ist ein Beispiel, das veranschaulicht, wie unsere Welt die ganze Zeit aussehen kann, nicht nur an einem Tag im Jahr.“
In diesem Jahr beteiligten sich auch Menschen in Chile, Panama, Mexiko, den USA und Australien am Tag der guten Taten. In Israel und dem Ausland wurden insgesamt etwa zwei Millionen ehrenamtliche Arbeitsstunden gezählt.

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