
Streit um deutsche Autos als Dienstwagen
JERUSALEM (inn) - Die Minister des israelischen Kabinetts sollen noch diese Woche Dienstwagen deutscher Fabrikation erhalten. Dagegen protestieren nun einige Mitglieder der orthodoxen Schas-Partei.
Bislang erhielten israelische Minister einen in Schweden produzierten Volvo als Dienstwagen. Nun bekamen die Hersteller Audi und Skoda, die zur deutschen Volkswagen-Gruppe gehören, den Zuschlag. Die Schas-Minister nannten dies am Montag "anstößig" und "unverantwortlich". Sie selbst würden einen Dienstwagen deutscher Produktion nicht akzeptieren und verlangen andere Autos. Die Mitglieder der Knesset fahren Autos der Firmen Mazda, Ford oder Honda. Dies berichtet die Tageszeitung "Jerusalem Post".
Im israelischen Rundfunk sagte Jitzhak Cohen (Schas-Partei), Minister ohne Geschäftsbereich:
"Ich finde es äußerst unpassend, wenn die Minister, die höchsten gewählten Repräsentanten des Staates, deutsche Autos fahren. Dies ist eine sehr sensible Angelegenheit, besonders für Holocaust-Überlebende und ihre Angehörigen."
Während des "Dritten Reichs" ließen sich Adolf Hitler und andere Nazi-Größen oft in Autos von Mercedes fotografieren. Daher sind diese und andere deutsche Automarken bei vielen Juden in aller Welt unbeliebt und werden boykottiert. "Es gibt eine alte Tradition in Israel, deutsche Produkte zu boykottieren, die an das Nazi-Regime erinnern", sagte Cohen.
Audi und Skoda gaben zu den Äußerungen bislang keine Stellungnahme ab. Ein Sprecher der deutschen Botschaft in Israel sagte, die Ausschreibung sei durch eine demokratische Abstimmung entschieden worden und sei eine Angelegenheit der israelischen Regierung.
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