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Gerloff: Jüdische Wurzeln des Christentums ernst nehmen

BAD LIEBENZELL (inn) - "Gott hat sein Volk Israel nicht verstoßen, das er zuvor erwählt hat." Das unterstrich der Israelnetz-Korrespondent Johannes Gerloff bei der 15. Süddeutschen Israelkonferenz im baden-württembergischen Bad Liebenzell.

Christen sollten Juden durch ihr Reden und Handeln ins Nachdenken darüber bringen, ob nicht möglicherweise Jesus der Messias sei, sagte der Theologe und Journalist vor den rund 400 Besuchern der Konferenz. Doch leider wirkten Christen durch Rechthaberei und Lieblosigkeit oft abstoßend auf Juden. Gott habe in seiner Souveränität das Volk Israel beispielhaft für alle Völker ausgewählt, um seine "Heilsgeschichte" zu zeigen. Er liebe sein Volk, trotz und in allem Versagen, und biete ihm die Versöhnung im Messias Jesus Christus an. Die Tagung hatte der Arbeitskreis Israel des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes organisiert.

Gerloff übte Kritik an der deutschen Regierung, die mit ihrem Verhalten zu wenig mäßigend auf die Situation in Israel einwirke. "Wir Deutschen sind oft palästinensischer als die Palästinenser selbst." Der Korrespondent, der seit 1994 mit seiner Familie in Israel lebt, verwies darauf, dass jüdische Siedler aus unterschiedlichen Motiven Siedlungen errichteten und man nicht alle über einen Kamm scheren könne.

Bei der Lehrkonferenz standen die Kapitel 9 bis 11 des Römerbriefes im Mittelpunkt. Sie sind ein zentraler Teil des Neuen Testaments und haben die Bedeutung Israels im Verhältnis zur christlichen Gemeinde zum Thema. In diesem Zusammenhang verwies Gerloff auf die jüdischen Wurzeln des christlichen Glaubens.

Berichte über Hilfe für Terror-Opfer und Holocaustüberlebende

Auch die Leiterin von "Springs of Hope" in Jerusalem, Lisa Miara, die Hilfe für Terror-Opfer leistet, sprach bei der Konferenz. Sie berichtete, dass durch Terroranschläge viele Menschen jahrelang unsäglich leiden müssten. So würden nicht nur viele unschuldige Kinder und Jugendliche getötet – auch deren Eltern und Angehörige zerbrächen oft infolge der  Attentate physisch und psychisch. Miara rief Christen dazu auf, sich auch um diese Opfer zu  kümmern. Der Tröstungsauftrag an Israel, der in der Bibel immer wieder betont werde, könne hier konkret werden.

Die Jerusalemer Krankenpflegerhelferin Inge Buhs gab Einblick in ihre Arbeit für Holocaustüberlebende, mit der sie 1983 begonnen hat. Im Februar 2001 konnte sie ein Haus erwerben. Dort pflegt sie mit einem Mitarbeiterteam sechs bis acht Bewohner. Außerdem betreut sie rund 30 weitere Überlebende der Judenvernichtung in deren Wohnungen.

Der Liebenzeller Gemeinschaftsverband ist einer der größten Gemeinschaftsverbände in Deutschland. Er ist ein gemeinnütziges Werk innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland und gehört dem Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband an.

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