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Gelähmte Palästinenserin darf in Israel bleiben

JERUSALEM (inn) - Ein palästinensisches Mädchen aus dem Gazastreifen, das bei einem israelischen Luftangriff im Jahr 2006 schwer verletzt wurde und seitdem gelähmt ist, hat ein temporäres Aufenthaltsrecht in Israel erhalten. Durch diesen Status hat die Neunjährige Anspruch auf staatliche Unterstützung bei ihrer medizinischen Versorgung und auf Schadenersatz.

Marja Amen war bei einem gezielten Angriff der israelischen Luftwaffe auf ein Mitglied der Terrorgruppe „Islamischer Dschihad“ schwer verwundet worden. Ihre Mutter, ein Bruder sowie die Großmutter waren damals ums Leben gekommen. Seitdem befindet sich Amen in einem Jerusalemer Krankenhaus und ist an ein Atemgerät gebunden. Die Ärzte gehen davon aus, dass sie ihr Leben lang vom Hals an abwärts gelähmt bleiben wird.

Die Entscheidung ermöglicht es Amen, zusammen mit ihrem Vater und ihrem Bruder vorübergehend in Israel zu leben. Die Familie ist bisher immer wieder gegen die Versuche Israels vorgegangen, das Mädchen in ein Krankenhaus im Westjordanland zu bringen. Bislang hatte das israelische Verteidigungsministerium die Kosten für die Behandlung des Kindes und die Miete für eine Wohnung in Jerusalem getragen.

Die israelische Regierung habe das temporäre Aufenthaltsrecht aus humanitären Gründen bewilligt, heißt es laut der Tageszeitung „Ha´aretz“.

Die Organisation „Ärzte für Menschenrechte“ begrüßte die Entscheidung. Die Gruppe hatte sich vor israelischen Gerichten für das Mädchen eingesetzt. Sie wies jedoch darauf hin, dass es Hunderte Palästinenser gebe, die bei israelischen Militäreinsätzen verwundet wurden und Schadenersatz oder medizinische Versorgung forderten.

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