Geisel-Angehörige erbost auf UN-Menschenrechtsbeauftragte

JERUSALEM (inn) – Die UN-Menschenrechtsbeauftragte Louise Arbour will sich während ihres Israelbesuches nicht mit den Angehörigen der drei im Sommer entführten israelischen Soldaten treffen. Die Familien Regev, Schalit und Goldwasser wollten mit Arbour über ihre Situation und über die Befreiung der entführten Soldaten sprechen.

Wie die Tageszeitung „Jediot Aharonot“ berichtet, hatten die Angehörigen der drei entführten Israelis bereits vor zwei Wochen um ein Treffen mit Arbour gebeten.

„Die Entscheidung der Beauftragten Arbour, sich während ihres Israelaufenthaltes nicht mit den Familien der entführten Soldaten zu treffen, sollte ein Signal in Israel und in den anderen 15 Ländern auslösen, die die UN-Resolution 1701 unterzeichnet haben. Die UNO ist nicht interessiert am Schicksal der Soldaten, und eventuell steht sie nicht gerade hinter der Resolution“, sagte Benny Regev, der Bruder von Eldad Regev.

Die Familien der Soldaten seien „erbost und enttäuscht“ über die Entscheidung Arbours. Sie wüssten nichts über die Situation der Soldaten, niemand informiere sie über ihren Zustand. Arbour trage „Verantwortung für das Wohlergehen und die Sicherheit der Männer, als Teil der Resolution 1701“, so Regev weiter.

Bisher seien auf die Bemühungen der betroffenen Familien nur ausweichende Antworten von der UN-Menschenrechtsbeauftragten gekommen, die Regev als „kindisch“ bezeichnete. Er hoffe, dass Arbour ihre Entscheidung noch einmal überdenke und zu einem Treffen mit den Familien einwillige. So könne geprüft werden, wie die UNO zur Befreiung der Soldaten beitragen könnte.

Während ihres fünftägigen Besuches in Israel will Arbour auch mit Außenministerin Zipi Livni zusammenkommen, um über die entführten Soldaten zu sprechen. Arbour ist seit Montag in dem jüdischen Staat. Schalit befindet sich seit dem 25. Juni in den Händen einer palästinensischen Terrorgruppe. Regev und Goldwasser waren am 12. Juli von der radikal-islamischen Hisbollah verschleppt worden.

Vertreter verschiedener Länder hatten sich bei Besuchen in Israel mit den Familien der entführten Soldaten getroffen. Beispielsweise sprach eine deutsche Delegation unter der Führung des CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder Ende Oktober mit den Angehörigen von Schalit, Regev und Goldwasser.

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