GAZA (inn) – Der Waffenschmuggel von Ägypten in den Gazastreifen hat im vergangenen Jahr deutlich zugenommen. Das teilte der Vorsitzende des israelischen Geheimdienstes „Schin Beit“, Juval Diskin, am Dienstag vor dem Knesset-Ausschuss für Außenpolitik und Verteidigung mit.
Schmuggler hätten im Jahr 2006 rund 31 Tonnen Sprengstoff in das palästinensische Gebiet gebracht, so der Inlandsgeheimdienstchef. Das sei sechsmal soviel wie der Durchschnitt in früheren Jahren. Außerdem trainierten zahlreiche Hamas-Mitglieder im Iran. Auch wegen der schnell anwachsenden Bevölkerung werde es für die israelische Armee in Zukunft schwer sein, im Gazastreifen zu operieren. Im Sommer 2005 hatten sich die Israelis aus dem Gebiet zurückgezogen und alle jüdischen Siedlungen geräumt.
Der Vorsitzende der linksgerechteten Meretz-Partei, Jossi Beilin, sagte, das Problem der Aufrüstung im Gazastreifen könne nur durch direkte Gespräche mit den Palästinensern gelöst werden: „Wir müssen uns bemühen, diesem Phänomen Einhalt zu gebieten. Ein politischer Kanal ist am besten für dieses Ziel.“
Der Abgeordnete der religiösen Liste „Nationale Union-Nationalreligiöse Partei“, Zvi Hendel, plädierte hingegen für eine groß angelegte Militäroperation im Gazastreifen. „Die Gefahr dieser verrückten Bewaffnung, die seit der Zerstörung des Siedlungsblockes Gusch Katif nicht gestoppt wurde, fordert, dass Israel eine massive Bodenoperation in Gang setzt, um die Terror-Infrastruktur in Gaza zu beseitigen“, meinte er laut der Zeitung „Jediot Aharonot“.