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Gehälter für Behinderte besonders schlecht

JERUSALEM (inn) - Was das Einkommen von Menschen mit Behinderungen angeht, liegt Israel auf dem vorletzten Platz der entwickelten Länder. Ein Viertel der israelischen Arbeitgeber ist nicht bereit, behinderte Mitarbeiter einzustellen. Dies geht aus zwei neuen Studien hervor.

Menschen mit Behinderungen in Israel verdienen 34 Prozent weniger Geld als der Durchschnitt. Dieses Verhältnis ist in der zivilisierten Welt nur noch in Südkorea schlechter. Dies geht aus der jährlichen Studie der israelischen „Kommission für gleiche Rechte von Menschen mit Behinderungen“

(„Commission for Equal Rights of Persons with Disabilities“ – Cerpd) hervor, die am Sonntag veröffentlicht wurde.

25 Prozent der Israelis lebt mit Behinderung

In den 17 untersuchten Ländern ist das Gehalt eines behinderten Menschen im Durschnitt nur rund 15 Prozent niedriger als der Durchschnittslohn. Die Studie anlässlich des internationalen Tages für behinderte Menschen präsentiert. Die Vereinten Nationen erklärten 1992 den 3. Dezember zum Tag der behinderten Menschen. Experten schätzen, dass es weltweit 650 Millionen Menschen mit Behinderungen gibt.

Auch die OECD hatte vor kurzem eine Studie veröffentlicht, aus der Israel als das Land mit den schlechtesten Bedingungen für Behinderte hervorging. „Diese Ergebnisse sind sehr ernst zu nehmen, denn sie haben einen weitreichenden Effekt nicht nur auf das Leben von behinderten Menschen und ihren Familien, sondern auch auf die ganze israelische Gesellschaft“, kommentierte die Rechtsberaterin von Cerpd, Dina Feldman, die Studie. „Wir müssen bedenken, dass Behinderte ein Viertel der Gesellschaft bilden“, fügte sie hinzu. Cerpd schätzt die Zahl der Menschen mit Behinderungen in Israel auf 1,36 Millionen, das sind mehr als 25 Prozent der Gesamtbevölkerung. Von ihnen leben 40 Prozent mit schweren Behinderungen. Dies berichtet die israelische Tageszeitung „Ha´aretz“.

Als Gründe für das niedrigere Einkommen von behinderten Menschen sieht die Organisation eine niedrige staatliche Fürsorge und einen Mangel bei der Ausbildung von Behinderten. Etwa die Hälfte der Behinderten im Alter von 20 Jahren hat keinen Abschluss einer höheren Schule. Und nur 46 Prozent haben eine Anstellung.

Jeder vierte Arbeitgeber will keine Behinderten einstellen

Eine separate Umfrage der Cerpd, die am Montag veröffentlicht wurde, ergab zudem, dass 85 Prozent der Arbeitgeber keinen Behinderten angestellt haben. 23 Prozent erklärten, keine behinderte Person anstellen zu wollen. Cerpd hatte 400 Arbeitgeber befragt. Feldman sagte: „Wir müssen einen Weg finden, die Arbeitgeber dazu zu ermutigen, Menschen mit Behinderungen anzustellen, damit sie dem Armutskreislauf entkommen können und nicht mehr länger vom Staat abhängig sind.“

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