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Gegenseitige Beschuldigungen zwischen Hamas und Fatah

GAZA (inn) – Hamas und Fatah haben sich gegenseitig für die Anarchie in den Palästinensergebieten verantwortlich gemacht. Beim Angriff eines Fatah-Vertreters auf eine Hamas-Versammlung in Gaza wurden am Mittwoch zwei Mitglieder der Terrorgruppe verletzt.

Der Angreifer warf eine Granate in die Menge. Er wurde von Sicherheitskräften der Hamas überwältigt, berichtet die Tageszeitung „Jediot Aharonot“. Die regierende Hamas beschuldigt die Fatah des Mordes an einem Richter, der ihrer Gruppierung angehörte. Er war am Mittwochmorgen vor einem Gerichtsgebäude im südlichen Gazastreifen erschossen worden. Die Fatah behauptet hingegen, der Palästinenser sei Opfer einer Familienfehde geworden.

Dahlan: „Töten schlimmer als Besatzung“

Unterdessen äußerte der Fatah-Abgeordnete Mohammed Dahlan scharfe Kritik an der Hamas. Er bezeichnete ihre Regierungszeit als „die Ära der Angriffe gegen Journalisten“, in der ihre Münder verschlossen und ihre Stifte zurückgehalten würden. „In der Ära der Fatah gab es keine Angriffe auf Journalisten“, sagte er am Mittwoch bei einer Feier zu Ehren von Journalismus und Medieneinrichtungen, die in Gaza stattfand.

Die Hamas-Regierung stehle das Geld, das sie aus dem Ausland ins Land bringe, anstatt es für die Gehälter der Beamten zu verwenden, fügte Dahlan hinzu. Er gab der Regierung die Schuld an dem Chaos und der Gesetzlosigkeit, die sich in den palästinensischen Gebieten ausbreiteten. Das Innenministerium kenne die Identität der Mörder von General At-Tajih, der im Sommer getötet wurde. Dennoch unternehme es nichts, um sie vor Gericht zu bringen. „Wenn der Minister mit den Namen der Verbrecher hervortritt, werden wir ihm salutieren und ihn mit allem unterstützen, was er von uns will.“

Die Palästinenser „brauchen Lösungen, um aus dem Morast herauszukommen“, so Dahlan laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“. Die Leute hätten es nötiger, dass das Töten aufhöre, als dass die „Belagerung“ aufgehoben werde. „Was geschehen ist, das Töten in den vergangenen Wochen, kann man nicht einfach so durchgehen lassen.“ Den Mord an den drei Kindern eines Sicherheitsbeamten vom Montag bezeichnete er als „geplantes Verbrechen“. Der Vater hält sich an die Fatah.

Hamas-Politiker: „Abbas schuldig am Chaos“

Zuvor hatte ein Hamas-Abgeordneter den Vorsitzenden der Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, für den Mord an dem Richter und das Chaos verantwortlich gemacht. Der Fatah-Politiker müsse eine Eskalation verhindern, forderte Jahja Mussa vor Journalisten. Er dürfe keine „tödlichen Entscheidungen“ treffen und nicht auf „amerikanische und israelische Diktate“ hören.

Mussa warf gewissen Gruppierungen vor, „einen Coup zu planen“, um wieder an die Macht zu gelangen. Der Preis sei dabei egal – ob das Blut der Kinder oder des Richters oder etwas anderes. „Sie versuchen, die palästinensischen Straßen zu terrorisieren mit dem Ziel, die Regierung und das Innenministerium schwach und leistungsunfähig aussehen zu lassen.“

Kritik von Arabischer Liga

Die Arabische Liga verurteilte die jüngsten Morde im Gazastreifen. Sie forderte die Palästinenser auf, für Sicherheit zu sorgen, die Taten zu untersuchen und die Schuldigen vor Gericht zu stellen. Vor allem über die Verbrechen an Kindern sei sie schockiert. „Die Arabische Liga hat in allen Ebenen mehr als einmal vor der Gesetzlosigkeit und dem Phänomen der unkontrollierten Waffen gewarnt“, heißt es in einer Mitteilung des stellvertretenden Generalsekretärs, Muhammad Subeih. Das tägliche Leiden unter der „Besatzung“ sei schlimm genug für die Palästinenser. Sie müssten nicht noch am Fehlen von Recht und Ordnung leiden.

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