Gegen den Mythos: „Israelis können gut autofahren!“

JERUSALEM (inn) – Israelis können nicht autofahren – so lautet eine weit verbreitete Ansicht. Der Chef der israelischen Verkehrspolizei ist anderer Ansicht und hat erklärt, dass es sich dabei um einen „Mythos“ handele.

Kommandeur Schahar Ajalon bemühte sich bei der jährlichen Polizei-Konferenz zum Verkehr am Donnerstag, das Bild des schlechten israelischen Autofahrers gerade zu rücken: „Israelis sind gute Fahrer. Sie sind so gut wie alle anderen Autofahrer auch.“ Anders lautende Berichte von Israel-Reisenden seien „nicht wahr“ und „ein Mythos“, so der Polizist.

Die Jahresstatistik zu den Verkehrsunfällen im Jahr 2005 zeigt tatsächlich, dass die Straßen im „heiligen Land“ immer sicherer werden. Auch wenn der Bericht nichts über die Fahrtüchtigkeit der Israelis aussagt, verzeichnet er doch ein Sinken der Verkehrstoten von 520 auf 475. Damit liegt diese Zahl auf dem zweitniedrigsten Stand seit 30 Jahren und auf dem niedrigsten seit 1982.

In diesem Jahr gab es bereits 63 Tote durch Verkehrsunfälle. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 68. Der Minister für Innere Sicherheit, Gideo Esra, sagte, die Unfälle auf Israels Straßen könnten gesenkt werden, wenn auf die Beachtung der Vorschriften mehr Wert gelegt würde. Zudem müssten die Israelis besser auf die Gefahren von schlechtem Fahren aufmerksam gemacht werden.

Der Minister plädierte für die Installation von noch mehr Radarkontrollen. Ajalon würde zudem die Zahl der Verkehrspolizisten verdoppeln. Derzeit tun etwa 2.000 Polizisten ihren Dienst auf der Straße. Zudem gibt es 10.000 Freiwillige, die ehrenamtlich den Verkehr regeln. „Keiner außerhalb des Landes Israel versteht, wie all diese Menschen alles stehen und liegen lassen, um den Kampf gegen die Verkehrsunfälle zu kämpfen.“ Die Regierung wolle auch Soldaten zur Unterstützung der Verkehrspolizisten heranziehen, teilte Ajalon mit.

Insgesamt gab es im letzten Jahr 17.357 Unfälle – 5,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Davon waren 86 Prozent nur leichte Unfälle. Auch die Zahl schlimmer Unfälle sank um 13 Prozent auf 401.

Die Zahl der Fußgänger, die durch Autos getötet wurden, fiel von 182 auf 138. Allerdings machten die getöteten Fußgänger einen Anteil von 30 Prozent an den gesamten Verkehrstoten aus. „Das ist nicht akzeptabel. Im Rest der Welt sind es 15 Prozent“, sagte Ajalon.

Von 3.400 überprüften Personen fuhren 29 Prozent unter Alkoholeinfluss. Die Zahl der Personen, die einen Strafzettel wegen Alkohol am Steuer erhielten, hat sich fast verdreifacht. Dies habe aber auch damit zu tun, dass die Polizei inzwischen mehr Teströhrchen zur Atemanalyse einsetzt.

Die Statistik zeigt zudem, dass die Verkehrsprobleme in arabischen Teilen des Landes schlimmer sind als im Rest. Die arabischen Fahrer im Land machen einen Anteil von 15 Prozent aus, doch sie verursachen 26 Prozent der Unfälle. Dies sei zum Teil auf die schlechten Straßen und das Fehlen von Beleuchtung und Straßennamen zurückzuführen. Außerdem benutzen die Araber weniger die Anschnallgurte. Auch achteten arabische Kinder weniger auf den Verkehr.

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