Bei dem Treffen wurden die Namen von Gefallenen auf eine Leinwand projiziert. Kinder von SLA-Veteranen erschienen mit israelischen und libanesischen Flaggen auf der Bühne. Beide Hymnen wurden gesungen. Die Kinder trugen Gedichte vor und versprachen ihren Eltern, um das Recht auf Rückkehr zu kämpfen. Dies berichtet die Tageszeitung „Jediot Aharonot“.
Der Minister ohne Geschäftsbereich Jossi Peled hatte beim Rückzug die Einsatzgruppe geleitet, die für die SLA verantwortlich war. „Am Ende des Monats will ich eine Resolution im Kabinett einreichen, die für jede SLA-Familie eine Wohnung in Israel vorsieht“, sagte er bei der Gedenkstunde. „Der Staat Israel hat bis zu diesem Tage viel für die SLA-Mitglieder getan, aber leider war es nicht genug. Mein Gewissen als Jude und als Israeli, der als Kind in Israel eintraf, fordert es, ihnen zumindest ein Dach über dem Kopf in Israel zu geben.“
Das SLA-Mitglied Josef sagte: „Für uns ist der Rückzug nicht ein Tag, der einmal im Jahr kommt. Wir leben dies jeden Tag, jede Stunde. Es ist hart, in ein fremdes Land zu kommen, auch für neue Einwanderer, die aus der früheren Sowjetunion und Äthiopien eintreffen. Es ist für uns noch schwieriger. Uns verbindet unsere Religion, unsere Tradition, unsere Familie und Freunde, die hier sind. Wir glauben an Israel und hoffen, dass es nach zehn Jahren eine mutige Regierung gibt, die die Entscheidung trifft, uns eine Schulter zu leihen, nachdem wir das jahrelang getan haben.“
Bürgermeister: „SLA-Mitglieder waren willkommen“
Der Bürgermeister von Naharija, Jacky Sabag, erinnerte an die Nacht, in der er in Rosch HaNikra 200 Kämpfer sowie 100 Frauen und Kinder sah, die müde und mit Staub bedeckt waren: „Ich werde jene Nacht nicht vergessen. Die Bewohner von Naharija spendeten Kleidung, Nahrung und Spielzeug. Seitdem haben wir euch willkommen geheißen. Wir haben Kindergärten und Schulen für eure Kinder eingerichtet und letztlich wurden sie gut in das städtische Bildungssystem integriert. Ich als Einwanderer aus Marokko verstehe, was ihr durchgemacht habt und verspreche, es auch in zehn Jahren nicht zu vergessen.“
Der Bürgermeister von Kirijat Schmonah, Rabbi Nissim Malka, dankte den Libanesen für den Schutz gegen Angriffe auf seine Stadt: „Die Bewohner von Kirijat Schmonah werden bis zum Tage ihres Todes nicht vergessen, wie die SLA-Leute die bombardierte Stadt mit ihrem Körper beschützt und gekämpft haben, um unsere Häuser zu schützen.“
Mehr als die Hälfte der SLA-Kämpfer hat Israel wieder verlassen
Israel hatte seine Soldaten am 24. Mai 2000 aus dem Südlibanon abgezogen. Infolgedessen kamen 6.500 Kämpfer der Südlibanesischen Armee mit ihren Familien nach Israel – vornehmlich aus Sicherheitsgründen. Die Regierung hatte den Verbündeten die israelische Staatsbürgerschaft angeboten. Von den SLA-Mitgliedern sind 2.700 in Israel geblieben. Viele haben sich für die Rückkehr in den Libanon entschieden, andere haben sich nach Europa oder in die USA begeben. In Israel leben sie vor allem in der Region von Naharija, Kirijat Schmonah, Tiberias, Ma´alot, und Haifa.