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Gedenken an ermordeten Minister

JERUSALEM (inn) – Politiker und Angehörige haben am Sonntag des früheren israelischen Tourismusministers Rehavam („Gandhi“) Se´evi gedacht. Dieser war vor fünf Jahren von palästinensischen Terroristen ermordet worden.

Während der Zeremonie wandte sich der älteste Sohn, Palmach Se´evi, in seiner Rede an Israels Premier Ehud Olmert: „Selbst wenn Sie mit Gandhi und vielen anderen diskutieren müssen – legen Sie die Grenzen des Landes fest. Gehen Sie hinaus und denken Sie nach und dann kommen Sie zurück und befragen Sie das Volk. Ziehen Sie die Grenzen, damit jeder weiß, dass das jüdische Volk in seine Heimat zurückgekehrt ist, um hier zu bleiben.“

Dies sei der einzige Weg, eine siegreiche Gemeinschaft gegen den „arabischen Ozean“ zu bilden, der „uns zu ertränken droht“. Nur mit festen Grenzen könne „jede hebräische Mutter wissen, wofür wir kämpfen und wozu sie ihre Kinder in den Kampf schickt“. Der Sohn des früheren Ministers fügte hinzu: „Und dann wird an diesen Grenzen jeder Feldwebel ohne politische Bürokratie das Feuer (auf Eindringlinge) eröffnen können. Die Region wird wissen, dass der Hausherr zurück ist, weil es seit unserer Rückkehr ins Heimatland keinen palästinensischen Partner für Verhandlungen gegeben hat.“

„Juden werden nie anerkannt“

Laut der Zeitung „Jediot Aharonot“ forderte er die Israelis auf, nicht mehr nach einer Anerkennung durch die freie Welt zu schmachten. „Anerkennung ist etwas, was wir Juden niemals haben werden, so wie unsere Vorfahren sie nicht hatten. Und unseren Nachbarn sagen wir: andere, die größer und stärker waren als ihr, haben versucht, uns aus dieser Welt zu entfernen, und sie sind gescheitert.“

Seinen Vater ansprechend, sagte Palmach Se´evi: „Ich schaue mich um und frage: wo ist die bedingungslose Liebe zu Israel, zu der wir verpflichtet sind, die ein so großer Teil deines Charakters war, Vater? Ich gehe durch das Land, und in keiner Gruppe begegnen mir Anzeichen von Liebe zu dir. Selbst Ehud Omert, mit dem du in deinem Leben nicht immer völlig übereinstimmtest, tut mehr für dein Vermächtnis als jeder andere Politiker. Er hat sogar die Armee geschickt, um diejenigen, die dich ermordet haben, in ein israelisches Gefängnis zu bringen.“

Seine Zuhörer forderte er auf: „Denkt an seine Worte. Seid Führer und keine Politiker. Denkt daran, das Land allezeit bedingungslos zu lieben.“

Witwe: „Seine Stimme fehlt“

Die Witwe, Jael Se´evi, wies auf die „Hundemarken“ mit Namen hin, mit denen der Tourismusminister vor seiner Ermordung an entführte Soldaten zu erinnern pflegte: „Die Hundemarken, die du immer um deinen Hals trugst, hätten dieses Jahr drei neue Namen gehabt: Gilad Schalit, Ehud Goldwasser und Eldad Regev. Und ich weiß, dass es dein Herz sehr schwer gemacht hätte. Dieses Land hat in diesem Jahr viel Leid erfahren.“

Sie fügte hinzu: „In diesem Jahr hat deine Stimme gefehlt, die vor der Gefahr aus dem Norden gewarnt hätte. Dieses Jahr fehlte deine Stimme in den Tagen von Verwirrung und Bedrängnis, um die Soldaten zu ermutigen und zu stärken, die Bewohner des Nordens und das ganze Land, das wusste, dass deine Worte ehrlich waren, dass sie von Herzen kamen… Deine klare Stimme fehlt, um unser Volk davor zu warnen, Israel abzugeben, Judäa, Samaria, das Jordantal und den Golan abzugeben.“

Lob von Olmert

Olmert fand lobende Worte für Se´evi: „Gandhi war ein Mann der absoluten Prinzipien, ein Mann des kompromisslosen Zionismus.“ Er habe an das Recht des Volkes Israel auf sein Land geglaubt. „Ein Mann eiserner Prinzipien, die weder biegen noch brechen. Wenn die Realität nicht zu diesen Prinzipien passte, musste die Realität so freundlich sein, sich den Prinzipien anzupassen. Das war Gandhis Weg.“

Wenn der Minister heute lebte, „könnte er ein politischer Gegner und gleichzeitig ein treuer, hingegebener Freund sein, ohne Einschränkungen oder Vorbedingungen“, so Olmert. In den vergangenen Tagen sei ein öffentlicher Rat für das Gedenken an Se´evi eingerichtet worden, damit „sein Bild für immer in die Steine Jerusalems, seines Geburtsortes, eingraviert sein wird – eingegraben im Land Israel, seiner großen Liebe, immer in unseren Herzen eingegraben. Möge seine Erinnerung zum Segen gereichen.“

Am 17. Oktober 2001 hatten vier Palästinenser den Tourismusminister in einem Jerusalemer Hotel erschossen. Er hatte auf eine persönliche Leibwache verzichtet. Die Mörder gehören der marxistischen „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ (PFLP) an. Nach dem jüdischen Kalender war am Tag des Mordes der 30. Tischri – in diesem Jahr fiel er auf den 22. Oktober.

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