GAZA (inn) – Alle Siedlungen im Gazastreifen sollen nach dem israelischen Rückzug abgerissen werden – bis auf eine, die als Krankenhaus für Palästinenser umfunktioniert werden soll. Der Industriepark von Eres soll an internationale Investoren verkauft werden.
Israelische Regierungsbeamte sind am Sonntag mit Vertretern der Weltbank zusammengetroffen, um über die Zukunft des Gazastreifens nach dem israelischen Rückzug zu beraten. Nach einem Bericht der „Jerusalem Post“ plant Israel, die jetzigen Wohnungen der Siedler durch Hochhäuser für Palästinenser zu ersetzen, die zur Zeit noch in Flüchtlingslagern leben. Eine Siedlung soll später als Krankenhauskomplex benutzt werden.
In den vergangenen Jahren hatten es die Palästinenser stets abgelehnt, die Flüchtlinge in festen Unterkünften unterzubringen, weil damit ihr Status als Flüchtlinge verloren ginge. Diesen Status haben sie seit mehr als fünf Jahrzehnten inne, und sie und ihre Nachkommen warten darauf, wieder an ihre ursprünglichen Wohnorte umsiedeln zu können.
Der Industriepark von Eres im nördlichen Gazastreifen soll an internationale Körperschaften verkauft werden, wie etwa die Weltbank. Diese könne ihn an die Palästinenser übergeben. Das Industriegebiet ermöglicht derzeit etwa 4.000 Palästinensern einen Arbeitsplatz.