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Gaza: UN-Schulen wegen Gewalt geschlossen

GAZA (inn) – Die UN-Organisation für palästinensische Flüchtlinge in Nahost (UNRWA) hat ihre Schulen im Gazastreifen vorerst geschlossen. Sie begründete die Entscheidung mit den internen Kämpfen, die sich teilweise in der Nähe der Gebäude abspielten.

Zunächst sollte der Unterricht nur am Samstag ausfallen. Die UNRWA will später über eine etwaige Verlängerung entscheiden, berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“. Betroffen sind fast 200.000 Schüler.

Die UN-Organisationen, die im Gazastreifen aktiv sind, drückten ihre Besorgnis über die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Hamas und Fatah aus: „Wir, die Vertretungen der Vereinten Nationen, die im besetzten palästinensischen Gebiet arbeiten, sind äußerst alarmiert durch die sich verschlechternde Sicherheitslage in Gaza“, heißt es in einer Erklärung. „Der Anstieg der Gewalt, der die Leben unschuldiger Zivilisten gefordert hat, bringt auch unsere Mitarbeiter vor Ort ernsthaft in Gefahr. Es wird äußerst schwierig für uns, unsere humanitären Aufgaben zu erfüllen, um das Leiden des palästinensischen Volkes zu erleichtern. Die Folgen hiervon für eine Bevölkerung, die schon einer extremen Bedrängnis ausgesetzt ist, sind schwerwiegend. Wir bleiben entschlossen, unsere humanitäre Arbeit fortzuführen.“

Die Organisationen rufen die palästinensischen Gruppierungen zu einem sofortigen Ende der Gewalt auf. Außerdem fordern sie „Respekt von allen Parteien für die Menschenrechte der Bevölkerung in Gaza“. Sie verurteilen „das Töten von Frauen, Kindern und anderen unbewaffneten Zivilisten“. Die Parteien müssten von jeder Aktion Abstand nehmen, die Leben von Zivilisten gefährde und die UN-Vertretungen bei ihrer Arbeit behindere.

Am Freitagabend hatten Fatah und Hamas nach einem Treffen in der ägyptischen Botschaft in Gaza erneut eine Feuerpause verkündet. Doch in der Nacht zum Samstag kam es wiederum zu Schusswechseln, bei denen sechs Palästinenser verletzt wurden. Außerdem gab es mehrere Entführungen, auch im Westjordanland. Seit Donnerstag sind bei den Kämpfen nach palästinensischen Angaben 25 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 240 wurden zudem verwundet, 41 von ihnen schwer. Am Samstagnachmittag rief der palästinensische Premier Ismail Hanije (Hamas) die Bewaffneten auf, die Straßen zu verlassen.

Abbas kündigt Treffen mit Hamas-Führer an

Unterdessen kündigte der Fatah-Vorsitzende Mahmud Abbas ein Treffen mit dem Leiter des Hamas-Büros in Syrien, Chaled Mascha´al, an. Es solle am Dienstag in Mekka stattfinden, sagte ein Berater des Palästinenserchefs laut der Zeitung „Ha´aretz“. Die beiden Palästinenser wollten sich erneut um Verhandlungen bemühen, an deren Ende eine nationale Einheitsregierung stehen solle. Saudi-Arabien hat die Konfliktparteien in die für Moslems heilige Stadt eingeladen.

Bereits vor 13 Tagen hatten sich Abbas und Mascha´al in Damaskus getroffen. In den darauf folgenden zwei Wochen sollte über eine Einheitsregierung diskutiert werden. Doch vier Tage nach dem Gespräch flammte die Gewalt zwischen Hamas und Fatah wieder auf.

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