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Gaza: Tod dreier Schwestern erweckt Verdacht auf „Ehrenmord“

GAZA (inn) - Die Leichen dreier palästinensischer Schwestern sind im Gazastreifen aufgefunden worden. Nun ermittelt die Hamas wegen des Verdachts auf einen so genannten "Ehrenmord".

Bei den Toten handelt es sich um die 16-jährige Nahed Hidscha, die 19-jährige Suha und die 22-jährige Lina. Sie wurden am Sonntag in einem Grab entdeckt, das nicht sehr tief ausgehoben war. Ihre Leichen sind mit zahlreichen Stichwunden bedeckt, teilte Hamdi Schakkur vom Palästinensischen Zentrum für Menschenrechte mit.

Ein Vertreter der Hamas-Sicherheitskräfte sagte am Montag, ein Bruder und ein Cousin der drei Schwestern seien tatverdächtig. Deshalb sei Haftbefehl erlassen worden. „Es gibt ein Gesetz, und keiner sollte das Gesetz in seine Hände nehmen“, sagte der Sprecher der Exekutivtruppe, Islam Schawan. „Die Angeklagten werden inhaftiert und vor Gericht gebracht.“ Das Motiv sei wahrscheinlich ein Schutz der „Familienehre“, fügte er laut der Zeitung „Ha´aretz“ hinzu.

Nach Angaben von Menschenrechtlern erhöht sich dadurch die Zahl der Frauen, die im laufenden Jahr in den Palästinensergebieten auf derartige Weise ums Leben kamen, auf zwölf. „Ehrenmorde“ sind eine gängige Praxis in der islamischen Welt. Damit sollen Frauen bestraft werden, die Opfer einer Vergewaltigung wurden, sich einer arrangierten Ehe verweigern, außerehelich mit einem Mann verkehren oder ihren Ehepartner betrügen. Schakkur kritisierte, dass Schuldige in der Palästinensischen Autonomie oft nur geringe Strafen erhielten.

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