Gaza-Sperre aufgehoben

GAZA (inn) – Die israelische Armee hat die Abriegelung des Gazastreifens am Freitag wieder aufgehoben. Am Donnerstagmittag hatte sie das Gebiet zur militärischen Sperrzone erklärt – Anlass war der Anstieg der Gewalt von Gegnern des Rückzugsplans.

Israelis, die nicht dort leben, durften nicht mehr in den Gazastreifen kommen. Etwa 15 Straßensperren wurden aus diesem Grund im Negev und im Siedlungsblock Gusch Katif errichtet. Viele zusätzliche Polizisten und Soldaten waren im Einsatz, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“. Durch die Straßensperren entstanden lange Staus in der Negev-Wüste.

Am Donnerstagnachmittag evakuierten Sicherheitskräfte das Hotel „Maos Jam“ im Gazastreifen – dort hatten sich mehrere rechtsgerichtete Aktivisten verschanzt. In dieser Zeit durften jüdische Siedler zudem ihre Ortschaften nicht verlassen – teilweise gab es sogar eine komplette Ausgangssperre. Nachdem diese Mission ohne Zwischenfälle verlaufen sei, könne der Gazastreifen wieder für alle Israelis geöffnet werden, hieß es in einer Begründung der Armee.

Gleichzeitig ordnete das Militär an, dass Güter, die Siedlern einen längeren Aufenthalt ermöglichen könnten, nur in geringen Mengen in den Gazastreifen gebracht werden dürften. Dazu gehörten auch Gegenstände, mit deren Hilfe sich Siedler gegen die Räumung ihrer Häuser wehren könnten. Von der Regelung sind Bewohner des Gazastreifens und auswärtige Israelis gleichermaßen betroffen.

Der Siedlerrat von Jescha (Judäa, Samaria und Gazastreifen) hatte am Donnerstag gefordert, dass die Sperre bis spätestens Freitag mit Sonnenuntergang wieder aufgehoben werde. Andernfalls werde er Zehntausende Menschen mobilisieren, die nach Gaza marschieren und die Barrikaden durchbrechen würden.

Am Mittwoch war es im Gazastreifen zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen extrem rechtsgerichteten Israelis und Polizisten gekommen. Mehrere Israelis warfen Steine auf Palästinenser. Ein Jugendlicher wurde schwer am Kopf verletzt und fast gelyncht. Die Aktivisten gehören der rechtsgerichteten Kahane-Bewegung an.

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