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Gaza-Siedler wollen illegale Außenposten im Westjordanland ausbauen

JERUSALEM (inn) – Die jüdischen Siedler, die gemäß dem Rückzugsplan ihre Häuser im Gazastreifen verlassen müssen, werden im Westjordanland illegale Außenposten ausbauen und neue Siedlungen errichten. Dies kündigten mehrere Vertreter des Jescha-Siedlerrates an.

Wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet, geht die israelische Armee davon aus, dass in Folge der Räumung des Gazastreifens viele Siedler ins Westjordanland ziehen. Dabei werden sie wahrscheinlich neue Außenposten gründen und sie nach bisherigen Siedlungen im Gazastreifen benennen, wie etwa „Haus Neveh Dekalim“.

Die Armee erwartet bei der Räumung keinen stärkeren Widerstand von den größtenteils säkularen Siedlungen wie Ganim und Kadim nahe Dschenin. Religiöse Siedlungen wie Homesch und Sa-Nur könnten hingegen problematischer werden. Vorerst sollen die Soldaten jedoch nicht gegen die neuen Siedlungen vorgehen. Zuerst müsse die Räumung des Gazastreifens abgeschlossen werden. Die im Rückzugsplan enthaltene Evakuierung der vier Siedlungen in Samaria soll später in diesem Sommer durchgeführt werden. Sechs Wochen vorher will die Armee das Gebiet jedoch absperren, um dem Widerstand von Demonstranten vorzubeugen.

Mitglieder des Siedlerrates von Judäa, Samaria und dem Gazastreifen (Jescha) haben währenddessen angekündigt, die Chance nutzen zu wollen und neue Siedlungen zu errichten beziehungsweise bisherige illegale Außenposten zu erweitern. Im Unterschied zu Siedlungen bestehen so genannte Außenposten meistens nur aus Baracken und Wohnwagen.

„Es gibt immer Familien, die bereit sind umzuziehen“, sagte ein Mitglied des Rates. „Wir wollen das Land besiedeln und einen territorialen Fortbestand gewährleisten.“ „Heutzutage gibt es Außenposten, die lediglich eine Antenne haben, aber wir freuen uns darauf, sie auszubauen“, so der Siedler. Auch Eljakim Ha´etzni, Mitglied des Ältestenrates des Siedler, erklärte, der Siedlerbewegung mangele es nicht an Menschen oder Geld, um die Außenposten auszubauen oder neue zu errichten.

National-religiöse Rabbiner haben am Sonntag einen Fastentag gegen die Siedlungsräumung angekündigt. Damit soll gegen die „böse Deportationsanweisung“ demonstriert werden. Das Fasten beginnt am Donnerstag, den 17. März mit Sonnenaufgang und endet mit dem Sonnenuntergang.

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