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Gaza: Hamas organisiert Rundreise für Journalisten

GAZA (inn) - Die Hamas hat am Montag eine Busrundfahrt für ausländische Journalisten in Gaza durchgeführt. Damit wollte sie zeigen, dass die Lage nach ihrer Machtübernahme unter Kontrolle sei, berichtet die Tageszeitung "Ha´aretz".

„Sie können sehen, dass Gaza jetzt ruhiger ist“, sagte ein Hamas-Vertreter, der als Führer diente, als die Busse durch die Stadt fuhren. „Jeder heißt Sie willkommen. Sie können überall hingehen.“ Die Journalisten bekamen ein Gefängnis, eine Kirche, Grenzposten und Sicherheitseinrichtungen zu sehen.

In dem Gefängnis wurden bisher politische Häftlinge festgehalten. Nun handele es sich bei den Insassen um gewöhnliche Verbrecher, hieß es aus der Hamas. Diese erzählten, sie würden gut behandelt. Einer sagte, er sitze sechs Monate wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz ab. Doch weil er Koran-Abschnitte auswendig lerne, rechne er mit einer Haftverkürzung.

Bei dem Besuch der Kirche sagte der Priester Manuel Musallam, die Hamas sei „keine religiöse Bewegung“, die der christlichen Minderheit feindlich gesinnt sei. Vielmehr handele es sich um eine „politische Bewegung“, die sich dem Wohl der Palästinenser widme. Er selbst sei „der beste Freund“ des abgesetzten Premiers Ismail Hanije von der Hamas.

Die Medienvertreter trafen sich auch mit Hanije zu einem Mittagessen. „Gaza ist heute besser“, sagte der Gastgeber. Aber der internationale Boykott habe Gaza sehr geschadet. „Ich hoffe, bei Ihrem Besuch haben Sie das Leiden gesehen und werden der Welt die Wirklichkeit des Leidens übermitteln.“

Der Palästinenser bestand darauf, dass er keine Propaganda betreibe, sondern versuche, der Kritik seiner Gegner etwas entgegenzusetzen. Diese beschuldigen die Hamas, nach den internen Kämpfen vom Juni Dutzende Fatah-Aktivisten inhaftiert zu haben. „Dies ist kein Tag für Werbung, sondern ein Tag, um die Wahrheit zu übermitteln“, fügte Hanije hinzu. „Es mag Fehler gegeben haben, aber ich betone, dass es sehr wenige Fehler waren. Sie werden nach dem Gesetz verfolgt werden.“

Der Hamas-Führer wiederholte seine Bereitschaft zu Verhandlungen mit Fatah-Chef Mahmud Abbas. Er machte israelische Angriffe für den fortgesetzten Raketenbeschuss verantwortlich und bot Israel dennoch eine „umfassende und beiderseitige“ Waffenruhe an.

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