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Galiläa: Proteste nach Tod von Araber

KAFR KANA (inn) – Nach dem Tod eines Jugendlichen haben am Samstag Tausende israelische Araber in der Ortschaft Kafr Kana demonstriert. Der 22-jährige Araber war in der Nacht zum Samstag von Polizisten erschossen worden.
Kafr Kana – hier hat Jesus laut der Bibel sein erstes Wunder vollbracht und Wasser in Wein verwandelt.

Wie die Onlinezeitung „Times of Israel“ berichtet, wollte die Polizei Cheir Hamdan in Kafr Kana in Galiläa festnehmen, weil er eine Blendgranate geworfen haben soll. Bei der Razzia sei der Araber mit einem Messer auf die Sicherheitskräfte losgegangen. Diese hätten zunächst Warnschüsse abgegeben. Als der Mann die Polizisten weiter angriff, hätten sie auf ihn gefeuert. Er sei im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen.
Später tauchte ein Video auf, das angeblich den Vorfall zeigt. Darin ist ein Mann zu sehen, der mit einem Gegenstand mehrmals auf ein Polizeifahrzeug einschlägt. Als ein Polizist mit gezogener Waffe aussteigt, weicht der Angreifer zurück. Mehrere Beamte folgen, der Angreifer geht zu Boden und wird in den Polizeiwagen gebracht.
Israels Polizeichef Jochanan Danino rief nach dem Vorfall eine Dringlichkeitssitzung ein und ordnete eine Untersuchung an.

„Hinrichtung nach Mafia-Art“

Nach dem Vorfall kam es zu Unruhen in Kafr Kana. Jugendliche zündeten Autoreifen an und warfen Steine sowie Molotowcocktails auf Polizisten. Tausende Araber zogen durch die Straßen, um gegen „Staatsterror“ zu protestieren. Die Teilnehmer schwenkten palästinensische Flaggen und riefen Parolen wie „Zionisten, verschwindet aus unserem Leben“. Der Bürgermeister der Stadt, Madschad Awadeh, sprach von einem „kaltblütigen Mord“. Er sagte: „Das ist Staatsterror, der die falsche Demokratie zeigt.“ Die Polizei behandle die Araber wie Feinde. Das Stadtoberhaupt forderte die Entlassung des regionalen Polizeichefs und ranghoher an der Aktion beteiligter Polizisten.
An der Demonstration nahmen unter anderen die arabischen Knessetabgeordneten Mohammad Barakeh (Hadasch) und Ahmad Tibi (Ra‘am-Ta‘al) teil. Tibi sprach von einer „Hinrichtung nach Mafia-Art“.

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