Die Mannschaft von Israels Trainer Dror Kaschtan startete gut in die Partie und hätte in der ersten Viertelstunde mehrfach in Führung gehen können. Dedi Ben-Dayans Schuss wurde in letzter Sekunde von einem lettischen Angreifer abgefälscht. Mittelfeldspieler Yaniv Katan setzte in den folgenden Minuten seine Mitspieler gut in Szene, die sich einige Chancen herausspielten, allerdings ohne nennenswerten Erfolg. Auf der anderen Seite konnte Lettlands Maris Verpakovskis das Chaos in der israelischen Abwehr nicht nutzen.
Nach dem Halbzeitpfiff durch den deutschen Schiedsrichter Knut Kircher wurde das israelische Team mit einem Pfeifkonzert in die Kabine verabschiedet. Zu Beginn der zweiten Hälfte keimte bei den Hausherren noch einmal Hoffnung auf. Kaschtan wechselte Tamir Cohen für den schwachen Gal Alberman ein. Die größte Chance hatte allerdings Katan, der den lettischen Torwart Andris Vanins zu einer Glanztat zwang.
Fans verlassen das Stadion vorzeitig
Die Führung erzielten dann doch die Gäste. Der Stürmer der Queens Park Rangers, Gorkss, verwandelte nach einer Hereingabe in der 59. Minute per Kopf. Den Gastgebern blieb noch eine halbe Stunde, um das Spiel zu drehen. Kaschtan wollte mit der Einwechslung von Ben Sahar dem israelischen Spiel neue Impulse geben. Israel steigerte sich aber nicht, so dass die Gäste den Vorsprung nur noch verwalten mussten. Viele der 25.000 Fans konnten ihre Enttäuschung nicht verbergen und verließen das Stadion frühzeitig.
Für Negativschlagzeilen sorgte Kapitän Yossi Benayoun in der 66. Minute. Er konnte die Enttäuschung über seine Auswechslung nicht verbergen und schrie seinen Trainer an. „Natürlich bin ich sehr enttäuscht. Ich wollte dem Team in den letzten 20 Minuten unbedingt helfen. Wir wussten, dass wir vor Spielbeginn nur noch minimale Chancen hatten. Wir waren aber einfach nicht gut genug. Ich bin traurig und enttäuscht und kann nachvollziehen, wie die Zuschauer reagiert haben“, so der Kapitän gegenüber der „Jerusalem Post“.
Kaschtan schließt Rücktritt aus
„Keiner hatte geglaubt, dass wir vor dem Spiel in einer solchen Position sind. Jetzt müssen wir mindestens vier weitere Jahre auf eine mögliche WM-Qualifikation warten“, sagte der niedergeschlagene israelische Trainer nach dem Spiel. Einen möglichen eigenen Rücktritt schloss er aus, denn er wolle seinen Vertrag bis nächsten Sommer erfüllen.
„Diese Begegnung war eine massive Enttäuschung. Ich hatte von meiner Mannschaft eine bessere Leistung erwartet. Wir haben jetzt keine Chance mehr auf das Weiterkommen, wollen uns aber würdig aus der WM-Qualifikation verabschieden.“
In den übrigen Gruppenspielen besiegte die Schweiz Griechenland mit 2:0. Moldawien und Luxemburg trennten sich torlos unentschieden. In der Tabelle rangiert die Schweiz (16 Punkte), vor den punktgleichen Griechen und Letten (13 Punkte). Israel ist abgeschlagen auf dem vierten Platz mit 9 Punkten, dahinter liegen noch Luxembourg (5) und Moldawien (2).