Suche
Close this search box.

Fußball: Palästinenser besiegen All-Star-Team aus dem Golan

HEBRON (inn) - Das palästinensische Fußball-Nationalteam hat am Mittwoch in Hebron eine drusische Auswahl aus dem Golan mit 6:0 besiegt. Ein für die Gästemannschaft vorgesehener Spieler konnte allerdings nicht teilnehmen, weil er für das israelische Freundschaftsspiel gegen Island nominiert war.

„Er hätte hier einen königlichen Empfang erhalten“, sagte der Direktor des Kommunikationsministeriums im Westjordanland, Sadi Radschub, über den Stürmer Wiyam Amashe. „Ich wünschte, er wäre gekommen. Es wäre eine große Ehre für uns gewesen, jemanden von seinem Niveau als Gast zu haben.“ Doch der Sportler aus Kirijat Schmonah war für das Spiel berufen worden, das Israel dann mit 3:2 gegen Island gewann.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, waren die Eintrittskarten für die Begegnung in Hebron sehr begehrt. Poster von Palästinenserführer Mahmud Abbas, dem syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und dem vor sechs Jahren verstorbenen Palästinenserführer Jasser Arafat waren allgegenwärtig. Busse mit palästinensischen und syrischen Fahnen brachten die Spieler zum Stadion. Israel hat die Golanhöhen 1967 im Sechs-Tage-Krieg von Syrien erobert und das Gebiet 1981 annektiert.

Bürgermeister Haled Osaily wies auf den positiven Einfluss hin, den der Sport auf Jugendliche habe. Mehr als 60 Prozent der Palästinenser seien jünger als 18. Ohne Fußball wäre die Jugend auf der Straße und geriete in die Fänge von Verbrechen, Drogen und radikalen Organisationen. „Die palästinensische Mannschaft heute ist eine Quelle für Nationalstolz. Es ist nur eine Schande, dass die israelische Politik uns die Dinge erschwert.“

Die Liga im Westjordanland setzt sich aus zwölf Mannschaften zusammen. Der Präsident des Palästinensischen Fußballverbandes und des olympischen Komitees, Dschibril Radschub, thematisierte die mangelnde Bewegungsfreiheit der Spieler. Darunter hätten vor allem Fußballer aus dem Gazastreifen zu leiden. Bei einem Treffen habe er Israels Verteidigungsminister Ehud Barak getroffen und ihm die Beschwerden des Verbandes vorgelegt. „Er sagte, er würde das überprüfen und helfen. Das Problem ist, dass Versprechen nicht in die Tat umgesetzt werden.“

Radschub fügte hinzu, er habe sich schon beim europäischen Verband UEFA und beim Weltverband FIFA beschwert. „Bei der nächsten FIFA-Konferenz werde ich fordern, dass der israelische Fußballverband Strafe zahlen muss, wenn sie unseren Spielern keine Bewegungsfreiheit gewähren. Es wird kein Spiel zwischen Palästina und Israel geben, bis es einen palästinensischen Staat gibt. Ich werde das nicht zulassen. Es gibt keine Chance auf diese Art Begegnung, solange wir uns unter der Besatzung befinden.“

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen