Fußball für den Frieden

BERLIN (inn) - Die israelische und die jordanische Botschaft in Berlin haben am Donnerstag gemeinsam einen Empfang ausgerichtet. Anlass war der Besuch des israelisch-jordanisch-palästinensischen Teams "Mifalot Hinuch", das am internationalen Frauenfußballturnier "Discover Football" teilnimmt.

Der Gesandte der Botschaft des Staates Israel, Emmanuel Nahschon, begrüßte das Team. Dabei  erklärte er, dass er alle Initiativen für Begegnung und Dialog sehr begrüße, da diese das Verständnis für den jeweils anderen förderten. Auch Mifalot sei ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Frieden, nach dem sich alle sehnten, so Nahschon laut einer Mitteilung der israelischen Botschaft. "Es ist gar nicht so wichtig, wie das Fußball-Turnier ausgeht: Ihr habt durch eure Teilnahme alle einen großartigen Beitrag geleistet und seid somit alle ‚Champions of Peace’", sagte Nahschon und bedankte sich für die Teilnahme an diesem vorbildlichen Projekt.

Der Chargé d’Affairs der Botschaft des Haschemitischen Königreichs Jordanien, Hamzeh al-Omari, schloss sich dem Israeli an und lobte die Fußball-Initiative für ihr Engagement. Das Team sei eine gute Gelegenheit, um sich gegenseitig kennenzulernen und das Verständnis füreinander zu vertiefen. Juden und Araber, Israelis und Jordanier kämen sich dank dieser Initiative näher, was er sehr begrüße. Auch Al-Omari betonte, dass "People-to-People"-Projekte wie dieses kleine Schritte auf dem Weg zum Frieden seien.

Pokale für die Friedens-Champions

Nach dem Empfang überreichten Nahschon und Al-Omari den Spielerinnen drei Pokale, die sie als "Champions of Peace" auszeichneten. Eigentlich war jeweils ein Pokal für die israelischen, die jordanischen und die palästinensischen Spielerinnen gedacht, doch mussten die Mädchen aus den palästinensischen Gebieten ihre Teilnahme am Turnier kurzfristig absagen. Einem Bericht der Wochenzeitung "Jüdischen Allgemeinen" zufolge soll dabei auch Druck aus dem familiären Umfeld der Sportlerinnen eine Rolle gespielt haben.

Mifalot Hinuch wurde 1997 als Projekt für Bildung und Integration vom israelischen Fußballclub Hapoel Tel Aviv gegründet und richtet sich an Mädchen aus Israel, den palästinensischen Gebieten und Jordanien. Der Sportverband hat das Ziel, Dialog durch Fußball zu schaffen und die Lebensumstände von Kindern in der ganzen Region zu verbessern. Mifalot ist heute das größte und vielfältigste Projekt dieser Art im Nahen Osten. Mehr als 20.000 Kinder erreicht Mifalot jedes Jahr mit seinen Fußballprojekten, die Gemeinschaftssinn und Verständnis fördern sollen.

Beim "Discover Football" Turnier spielt Mifalot in einer Gruppe mit dem Team von Radio Eins (Heimvorteil), dem indischen Team (Slum Soccer) und dem togolesischen Team (C.A.F.E). Am Mittwoch gewann Mifalot 10:0 gegen Slum Soccer. "Discover Football", ein einwöchiges internationales Frauenfußballturnier im Rahmen einer interkulturellen Begegnungswoche für Frauen, Fußball und Kultur, ist offizieller Teil des WM-begleitenden Kulturprogramms. Die Schirmherrschaft hat Bundespräsident Christian Wulff. Veranstaltungsort ist das Willy-Kressmann-Stadion (ehemals Katzbachstadion) in Berlin-Kreuzberg. Das Turnier wird unter acht Frauenfußballmannschaften ausgetragen.

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