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Fundsache: 3.300 Jahre alte ägyptische Pessach-Grüße

NAZARETH (inn) – Ein 3.300 Jahre alter Sarg ist bei Ausgrabungen in der nordisraelischen Jesreel-Ebene gefunden worden. Die persönlichen Beigaben könnten auf einen wohlhabenden Kanaaniter hindeuten, der möglicherweise im Dienste der ägyptischen Armee stand.
Der Sarkophag ist 3.300 Jahre alt.

Der Fundort liegt in der Nähe von Tel Schadud, südwestlich von Nazareth. Unter den Beigaben befand sich ein goldener Siegelring mit dem Namen des ägyptischen Pharao Sethos I. Die Antikenbehörde fügte in einer Pressemitteilung hinzu, dass das Land Kanaan vor etwa 3.300 Jahren unter diesem Pharao unter ägyptischer Kontrolle stand. Das Regierungszentrum befand sich in Beit Schean südlich des Sees Genezareth. Bereits im ersten Jahr der Regierungszeit Sethos I. (1294 vor Christus) brach ein Aufstand gegen die Ägypter im Beit Schean-Tal aus.

Ein vergoldeter Skarabäus war an dem Ring befestigt und diente zum Versiegeln offizieller Dokumente. Auf dem Siegel sind in Hieroglyphenschrift der Name des Pharao Sethos I. und dessen Krone eingeritzt. Er war der Vater von Ramses II.

Wissenschaftler haben Ramses II. als jenen Pharao identifiziert, unter dem die biblische Geschichte des Auszugs der Israeliten aus Ägypten stattfand. An diesen Auszug aus Ägypten wird während des Pessachfestes gedacht, das in wenigen Tagen in der jüdischen Welt begangen wird.

Nach Angaben der Antikenbehörde wurde der Fund vor drei Monaten gemacht, aber geheim gehalten, um keine Grabräuber anzulocken. Die Notgrabung war wegen der Verlegung einer neuen Gasleitung notwendig geworden.

Die Archäologen entdeckten einen zylindrischen Sarg aus Ton mit einem anthropoiden (menschenförmigen) Deckel, mit der Abbildung des Gesichts des Toten. Daneben fanden die Wissenschaftler Keramik, darunter Behälter für Lebensmittel, Geschirr, Kultgefäße und Tierknochen. Wie es der Brauch war, handelt es sich um Opfergaben für die Götter und um Nahrung für den Toten im Jenseits. Im Sarg lag das Skelett eines Erwachsenen.

Erstmals seit 50 Jahren

Ebenso stießen die Ausgräber auf einen Bronzedolch und eine Bronzeschüssel, die offenbar im Lande hergestellt worden waren und nicht aus Ägypten stammten. Deshalb vermuten die Forscher, dass der Verstorbene ein wohlhabender Beamter kanaanäischen Ursprungs im Dienst der ägyptischen Regierung war. Eine weitere Möglichkeit ist, dass der Sarg einer wohlhabenden Person gehörte, die ägyptische Begräbnissitten nachgeahmt hat. Die Forscher fügten hinzu, dass bisher nur wenige Anthropoiden-Särge entdeckt worden sind, zuletzt vor 50 Jahren, in Dir el-Balah im Gazastreifen.

Die Antikenbehörde plant eine DNA-Untersuchung der Knochen, um festzustellen, ob der Tote ein Kanaanäer oder ein Ägypter war.

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