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Für vermissten Israeli: Deutschland will Gefangene entlassen

BERLIN /JERUSALEM (inn) – Die deutsche Bundesregierung will sich weiter für die Aufklärung des Schicksals des seit 1986 vermissten Israelis Ron Arad stark machen. Für Arads Freilassung oder die Übergabe seiner Leiche will sie zwei in Deutschland inhaftierte Libanesen und einen Iraner freilassen.

Die drei Männer sitzen wegen der Ermordung eines Iraners in einem Berliner Restaurant 1992 lebenslängliche Haftstrafen ab.

Wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtet, will Deutschland zudem Frankreich und die Schweiz dazu bewegen, ebenfalls libanesische Gefangen für Ron Arad zu entlassen.

Der Luftwaffennavigator war 1986 mit seinem Kampfflugzeug über dem Libanon abgestürzt und vom damaligen Chef der Amal-Miliz, Mustafa Durani, gefangengenommen worden. Israel geht davon aus, dass er in den Iran „verkauft“ wurde.

Der Führer der radikal-islamischen Hisbolla, Scheich Hassan Nasralla, sagte unterdessen am Sonntag vor Journalisten, er glaube, dass Arad im Libanon und nicht im Iran sei.

Bei seiner ersten Ansprache nach der Einigung zwischen der Hisbolla und Israel über einen Gefangenenaustausch drohte Nasralla mit der Entführung weiterer israelischer Soldaten, falls die Vereinbarung von israelischer Seite nicht eingehalten werde.

Beide Seite hatten unter Vermittlung der deutschen Bundesregierung am Samstag eine Einigung erzielt. Demnach wird Israel 23 Libanesen, fünf Syrer, drei Marokkaner, drei Sudanesen, einen Libyer, 400 Palästinenser und den deutschen Hisbolla-Aktivisten Steven Smyrek freilassen. Zudem wird es die sterblichen Überreste von 59 gefallenen arabischen Kämpfern an den Libanon übergeben und ihn über das Schicksal von 24 vermissten Arabern informieren.

Im Gegenzug will die Hisbolla den von ihr entführten israelischen Geschäftsmann Elhanan Tennenbaum freilassen. Zudem sollen die drei israelischen Soldaten Adi Avitan, Benni Avraham und Omar Sawa’ed an Israel übergeben werden – ob sie noch leben, ist bislang unklar. Israel hatte die Armeeangehörigen für tot erklärt.

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