TULKARM (inn) – Bei einem Feuergefecht mit israelischen Soldaten sind in der Nacht zum Donnerstag in Samaria fünf bewaffnete Palästinenser ums Leben gekommen. Die Israelis wollten in Tulkarm zwei gesuchte Terroristen des Islamischen Dschihad festnehmen.
Laut einem Bericht der Tageszeitung „Ha´aretz“ gab ein Soldat einen Warnschuss in die Luft ab. Daraufhin kam es zu dem Feuergefecht. Die Palästinenser warfen auch Brandbomben. Nach palästinensischen Angaben waren unter den Toten drei Jugendliche. Einer habe dem Islamischen Dschihad angehört.
Aus Armeekreisen hieß es, zwei der Getöteten seien von Israel gesuchte Terroristen gewesen. Alle hätten sich an Angriffen auf Soldaten beteiligt. Der Inlandsgeheimdienst Schin Beit geht davon aus, dass einer der getöteten Palästinenser den Selbstmordanschlag auf den „Stage“-Nachtclub in Tel Aviv mitgeplant habe. Dabei waren Ende Februar vier Israelis getötet worden. Die Verantwortung hatte der Islamische Dschihad übernommen.
Qrea: „brutales Verbrechen“
Der palästinensische Premierminister Ahmed Qrea verurteilte die Razzia. „Das brutale Verbrechen in Tulkarm zeigt, dass Israel keine Ruhe will“, sagte er am Donnerstag in Ramallah. „Das Bild ist sehr dunkel und sehr gefährlich.“ Dabei bezog er sich auch auf den Weiterbau des Sicherheitszaunes durch Israel zwischen Jerusalem und Ma´aleh Adumim nach dem Abzug aus Gaza. „Mit diesen Aktionen wird es keinen Raum für einen lebensfähigen palästinensischen Staat und keine Hoffnung auf Frieden geben.“
Terrorgruppen drohen mit Rache
Unterdessen kündigten der Islamische Dschihad, die radikal-islamische Hamas und die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden „eine schmerzvolle Rache“ an. Sie werde „gleich groß sein wie das Massaker“, sagte Abu Abdullah, ein Dschihad-Führer in Tulkarm.
