In seine Amtszeit in Tel Aviv fielen einige delikate Krisen in den Beziehungen, so etwa der Streit zwischen dem damaligen israelischen Premier Menachem Begin und Bundeskanzler Helmut Schmidt wegen Panzerverkäufen von Bonn an Saudi-Arabien. 1981 kritisierte die Europäische Union zudem Israel wegen des Angriffs und der Zerstörung des irakischen Atomreaktors Osirak. In Hansens Zeit fiel auch der Libanonkrieg von 1982, der Israels Ruf in Deutschland nachhaltig geschädigt hat.
Hohe Wertschätzung in Israel
Doch Hansen verstand es, die Wogen zu schlichten. Er lernte Hebräisch, wurde zum Ehrenvorsitzenden der jemenitischen Juden, förderte den Jugendaustausch und Städtepartnerschaften und gründete in Tel Aviv das Johann-Sebastian-Bach-Zentrum. Er spielte selber Querflöte. Der schlacksige großgewachsene Hansen trat auch bei einem Staatsakt im vollgepackten Jerusalem-Theater auf die Bühne. Er spielte schrecklich falsch und erntete dafür rauschenden Beifall. „Wenn ein Deutscher fähig und bereit ist, dem Publikum zu zeigen, dass man nicht perfekt ist, dann hat sich Deutschland tatsächlich gewandelt“, sagte damals ein Israeli. Auch nach seiner Pensionierung kümmerte er sich um die deutsch-israelischen Beziehungen.
Die hohe Wertschätzung in Israel zeigte sich durch die Herausgabe einer Festschrift zum 70. Geburtstag Hansens. Das Vorwort stammte vom längjährigen Jerusalemer Bürgermeister Teddy Kollek. Beiträge lieferten Schimon Peres und weitere israelische Persönlichkeiten. Die Festschrift „Recht und Wahrheit bringen Frieden“ wurde herausgegeben von Schmuel Bahagon und erschien 1994 im Bleicher Verlag.
Hansen hat auch selber Bücher geschrieben, allen voran „Aus dem Schatten der Katastrophe: Die deutsch-israelischen Beziehungen in der Ära Konrad Adenauer und David Ben Gurion“. Ein dokumentierter Bericht mit einem Begleitwort von Schimon Peres, Droste Verlag, Düsseldorf 2002.