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Freilassungskandidat: „Intifada muß weitergehen“

JERUSALEM (inn) – Ein palästinensischer Häftling, der offenbar freigelassen werden soll, hat eine Fortsetzung der bewaffneten „Intifada“ angekündigt. Samir Kuntar hatte sich vor 24 Jahren an einem Terroranschlag in der nordisraelischen Küstenstadt Nahariya beteiligt.

„Unsere Freilassung ist keine Vorbereitung auf die Zerstörung der Waffe des Widerstands“, sagte Kuntar in einem Interview mit der libanesischen Tageszeitung „A-Safir“. „Sie ist vielmehr ein Beweis dafür, daß dieses Mittel angemessen ist. Es muß bleiben, um die offizielle Position der Palästinenser zu stärken, die danach strebt, die Ziele des palästinensischen Volkes zu verwirklichen.“

Wie die israelische Zeitung „Ma´ariv“ berichtet, zeigten sich israelische Sicherheitskräfte nicht nur über den Inhalt des Interviews besorgt. Auch die Frage, wie der 42jährige überhaupt vom Gefängnis aus mit Journalisten sprechen konnte, beschäftigt die Aufsichtsbehörde. „Der Fall wird untersucht, und wenn der Häftling tatsächlich ein Interview gegeben hat, werden wir ihm ein Disziplinarverfahren und Sanktionen anhängen“, sagte eine Sprecherin.

Die israelischen Sicherheitskräfte wollen eine Liste mit 350 Häftlingen erstellen, die im Rahmen der „Roadmap“ entlassen werden sollen. Von den rund 5.940 Palästinensern, die derzeit in Haft sitzen, wurden rund 2.500 wegen Mordes oder der Beteiligung an Anschlägen verurteilt, weitere 2.500 wurden aufgrund anderer Straftaten zu Gefängnisstrafen verurteilt. Rund 940 Gefangene sitzen noch in Untersuchungshaft.

Im April 1979 hatte die „Palästinensische Befreiungsfront“ in Nahariya einen Anschlag verübt. Die Attentäter waren mit einem Schiff in die Küstenstadt gelangt und in ein Wohnhaus eingedrungen. Dabei wurden ein Israeli und seine beiden kleinen Töchter sowie ein Polizist erschossen. Kuntar wurde zu einer fünfmal lebenslänglichen Gefängnisstrafe und zu weiteren 47 Jahren Haft verurteilt.

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