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Frauenpower am Unabhängigkeitstag

JERUSALEM (inn) – Die staatliche Zeremonie zum diesjährigen israelischen Unabhängigkeitstag stellt den Beitrag von Frauen für den jüdischen Staat in den Mittelpunkt. Deshalb hat der zuständige Ausschuss 14 Frauen ausgewählt, um die traditionellen Fackeln zu entzünden.
Weil sie Pionierarbeit geleistet hat, darf die Militärreporterin Carmela Menasche eine Fackel entzünden.

Das Motto für die Feier lautet: „Zeit von Frauen – Leistungen und Herausforderungen“. Kulturministerin Limor Livnat leitet den Ministerausschuss für Symbole und Zeremonien. Sie hat sich dafür stark gemacht, die Errungenschaften israelischer Frauen zu betonen. Am Dienstag bewilligte sie die Liste der 14 Kandidatinnen, die am Abend des 5. Mai die Fackeln entzünden dürfen. Dies berichtet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“.
„Seit der Staatsgründung und bis in unsere Tage haben Frauen einen zentralen Anteil am Aufbau des Staates gehabt“, begründete Livnat ihren Vorstoß. Sie hätten zu Israels Gedeihen beigetragen. „Es ist Zeit, dass der Staat und die israelische Gesellschaft die Frauen in den Mittelpunkt stellen und ihnen die staatliche und ehrenvolle Bühne geben, die der Zeremonie des Entzündens der Fackeln dient.“
Zu den Nominierten gehört die Theaterschauspielerin Miriam Sohar. Sie wanderte 1949 in den neugegründeten jüdischen Staat ein. Nach Ansicht des Komitees ist sie eine Schauspielerin, „die die Welt der Bühne und die Kultur in Israel seit 65 Jahren bereichert und ihr Wirken im Theater bis heute fortsetzt“.
Die Rabbinerin Adina Bar-Schalom hat die ultra-orthodoxe Hochschule in Jerusalem gegründet, um auch Haredim den Zugang zu wissenschaftlicher Forschung zu ermöglichen. Die Tochter des kürzlich verstorbenen Schass-Vorsitzenden Ovadia Josef erhält in diesem Jahr zudem den Israel-Preis für ihr Lebenswerk (Israelnetz berichtete).
Das Komitee hat ferner die Wissenschaftlerin Kira Radinski vom Technion in Haifa mit der ehrenvollen Aufgabe betraut. Die Mitglieder würdigten die 27-jährige Hightech-Initiatorin als vielversprechende Forscherin der Zukunft. Sie hat einen Apparat entwickelt, der Entwicklungen und Trends in der Welt voraussagt.
Die Journalistin Carmela Menasche arbeitet als Militärreporterin für den Radiosender „Kol Israel“ (Stimme Israels). Sie „gilt als Expertin auf einem Gebiet, das bis zu ihrem Eintritt allein Erbe der Männer war“, ließ die Jury verlauten.
Ein besonderes Projekt hat die Araberin Hindia Suleiman in der nordostisraelischen Ortschaft Bueine-Nudscheidat gegründet. Frauen stellen dort Handarbeiten und Volkskunst her, mittlerweile ist das Zentrum ein beliebtes Touristenziel. Suleiman wurde mit 28 Jahren zur Witwe. Ihre vier Söhne haben Wehrdienst geleistet.Tali Peretz-Cohen wiederum leitet ein Hilfszentrum für Opfer von sexuellen Übergriffen in Galiläa und im Golan.
Auf der Liste findet sich auch die ehemalige Knessetabgeordnete Ge‘ula Cohen. Die 88-Jährige, die sich in den vorstaatlichen bewaffneten Gruppen „Etzel“ und „Lehi“ engagierte, wird für ihren Beitrag für die Gründung des Staats Israel gelobt. Im Jahr 1980 brachte sie das Gesetz ins Parlament ein, das ganz Jerusalem zur ewigen Hauptstadt Israels erklärte. Gemeinsam mit ihr wird die Vorsitzende des nationalen Schülerrates, die Elfklässlerin Gal Josef, eine der zwölf Fackeln entzünden.
Die bislang erfolgreichste israelische Tennisspielerin Schahar Pe‘er wurde ebenfalls ausgewählt. Ihre höchste Position in der Weltrangliste war der 11. Rang, derzeit nimmt sie allerdings nur noch Platz 88 ein. Die an beiden Beinen amputierte Athletin Pascale Noa Berkovitsch hat an den Paralympischen Spielen 2008 und 2012 teilgenommen. In Peking trat sie im Rudern an, in London als Handradfahrerin. Die beiden Sportlerinnen werden gemeinsam eine Fackel anstecken.
Die Vorsitzende von „Intel Israel“, Maxine Fassberg gehört ebenfalls zu den 14 Frauen. Sie „hat Intel zu einer Firma gemacht, die etwa 10.000 Männer und Frauen beschäftigt, unter ihnen Ultra-Orthodoxe und Araber“, begründete die Jury ihre Entscheidung.
Hinzu kommt die Pädagogin Miriam Peretz. Zwei ihrer sechs Kinder sind als Offiziere im Wehrdienst gefallen. Nun steht sie trauernden Angehörigen und den Familien von Armeeversehrten bei.
Israels Botschafterin in Äthiopien, Belaynesch Sevadia, repräsentiert die Minderheit aus dem ostafrikanischen Land. Sie ist die erste Diplomatin äthiopischer Abstammung, die in ihrem Herkunftsland dieses Amt bekleidet.
Die erste Generalin in Israel, Orna Barbivai, vervollständigt die Liste. Sie leitete die militärische Personalverwaltung.
Der Unabhängigkeitstag, Jom Ha‘Atzmaut, erinnert an die israelische Staatsgründung am 14. Mai 1948. Nach dem jüdischen Kalender wird er in diesem Jahr am 6. Mai gefeiert.

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