"Sie sind bedauerlicherweise Opfer einer extremistischen Instanz, die ihre eigene Bevölkerung als Geisel hält und Sie angreift", sagte Frattini vor Einwohnern Sderots. Die Stadt ist seit Jahren ein Ziel für palästinensische Raketenangriffe. Er betonte, dass vor allem Geschäftsleute im Gazastreifen Frieden wollten, da dies das Wirtschaftswachstum vorantreiben würde. Laut der Tageszeitung "Jerusalem Post" wies der Außenminister jedoch darauf hin, dass sich zunächst die Hamas und die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) versöhnen müssten.
Frattini war am Mittwoch auch in den Gazastreifen gereist. Dort hatte er unter anderem eine Schule und ein Krankenhaus des UN-Hilfswerkes für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) besucht. Auf einer Pressekonferenz forderte er Israel auf, mehr Exporte von Waren aus dem Gazastreifen zu genehmigen und die Anzahl der Güter für das abgeriegelte Gebiet zu verdoppeln. Es habe zwar Fortschritte in dieser Hinsicht gegeben, aber das sei nicht genug. Von der Hamas verlangte Frattini die Freilassung des vor mehr als vier Jahren entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit.
Der italienische Außenminister war am Montag in Israel angekommen. Während seines Besuches in der Region hatte er zahlreiche israelische und palästinensische Politiker getroffen.