Frankreich präsentiert neue Friedensinitiative

JERUSALEM (inn) – Der französische Botschafter Patrick Maisonnave hat in Israel eine neue Initiative zur Lösung des Nahostkonfliktes vorgestellt. Frankreich ist bemüht, die Konfliktparteien noch in diesem Jahr wieder an den Verhandlungstisch zu bringen.
In Paris soll im Sommer ein Friedensgipfel zum Nahostkonflikt stattfinden
Mit einem Drei-Stufen-Plan will Frankreich Bewegung in den festgefahrenen Nahostfriedensprozess bringen. Am Dienstag präsentierte der französische Botschafter in Israel, Patrick Maisonnave, dem politischen Direktor des israelischen Außenministeriums, Alon Uschpis, eine Initiative seiner Regierung. Der Plan sieht für diesen Sommer einen Friedensgipfel in Paris vor. Ein Sprecher des israelischen Außenministeriums, Emmauel Nahschon, erklärte nach dem Treffen, Uschpis habe gegenüber Maisonnave versichert, dass Israel an direkten Gesprächen interessiert sei, bei denen das Ergebnis nicht von vornherein festgelegt ist. „Dieses Prinzip, das den Friedensprozess von Beginn an begleitet hat, genießt die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft seit Jahren und war die Basis für Friedensverhandlungen mit Jordanien und Ägypten“, sagte Nahschon laut der Tageszeitung „Ha‘aretz“. Das israelische Bestreben stehe jedoch im Gegensatz zu dem der Palästinenser, erklärte der Sprecher. Er wies darauf hin, dass der palästinensische Außenminister Rijad al-Maliki erst am Montag bei einem Besuch in Japan gesagt hat, die Palästinenser würden keine direkten Verhandlungen mehr mit Israel führen.

Palästinenser begrüßen Frankreichs Pläne

Frankreich hatte seine Initiative bereits am 29. Januar in Paris vorgestellt. Der damalige französische Außenminister Laurent Fabius hatte zu diesem Anlass erklärt, seine Regierung werde „Palästina“ als Staat anerkennen, falls der Plan scheitere. Israel hatte die Initiative aufgrund dieser Drohung abgelehnt. Mittlerweile ist Fabius zurückgetreten. Sein Nachfolger Jean-Marc Ayrault hält mit der Regierung an der Idee eines Friedensgipfels fest. Als Sondergesandten für die Initiative hat Frankreich den Diplomaten Pierre Vimont ernannt. „Ha‘aretz“ zufolge hat das französische Außenministerium seinen Friedensplan in den vergangenen Tagen bereits mehr als 20 Botschaftern in der ganzen Welt vorgestellt. Auch den Palästinensern sei die Initiative präsentiert worden. Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas habe positiv darauf reagiert. Frankreich sieht vor, das der Plan im Februar und März zunächst Israelis, Palästinensern und mehreren Ländern vorgestellt wird. In einem zweiten Schritt sollen sich im März oder April Vertreter der Staaten in Paris versammeln, die den Prozess unterstützen. Dieses Treffen ist ohne die Teilnahme von Israelis und Palästinensern geplant. Im Juni oder Juli soll dann schließlich der internationale Friedensgipfel in Paris stattfinden. Dieser hat die Wiederaufnahme von Verhandlungen zum Ziel. (dn)

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