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FR: „Indiens Anti-Terror-Zaun in Welt nicht wahrgenommen“

NEU DELHI (inn) – Die weltweite Kritik an Israels Sicherheitszaun zum Westjordanland lässt nicht nach. Dass Indien gleichzeitig in der umkämpften Kaschmirregion eine ähnliche Sperranlage gegen Terroristen aus Pakistan baut, bleibt hingegen weitgehend unbeachtet – darauf weist die Tageszeitung „Frankfurter Rundschau“ am Mittwoch hin.

„Während die Welt über Israels Sperranlage zum Westjordanland streitet, hat Indien fast unbeachtet ein ähnlich gewaltiges Bollwerk errichtet“, heißt es am Anfang des Artikels. „Mitten durch Kaschmir schlängelt sich ein etwa 500 Kilometer langer Zaun mit Minen, Strom und Stacheldraht. Er soll Terroristen aufhalten.“

Die Autorin, Christine Möllhoff, schildert den Sicherheitszaun: „Die drei Meter hohe Anlage besteht aus drei parallelen, mit Stacheldraht bewehrten Zäunen, ist mit einem Alarmsystem ausgestattet und steht teilweise unter Strom. Die Mittelstreifen sind streckenweise vermint.“

Der Zaun verlaufe parallel zur 740 Kilometer langen „Line of Control“ (LoC), die Kaschmir zwischen Indien und Pakistan aufteile, aber nicht international als Grenze anerkannt sei. Pakistan befürchte, dass Indien mit dem Bau der Sperranlage „die Waffenstillstandslinie faktisch als Grenze zementieren will“. Trotz der pakistanischen Kritik steht die Sperranlage kurz vor dem Abschluss.

In dem FR-Artikel wird auch die Situation der Menschen in der Region beschrieben: „Leidtragende des Mauerbaus sind die ohnehin schwer gebeutelten Bewohner der Grenzdörfer in Kaschmir. Weil der Zaun einige Kilometer landeinwärts von der LoC verläuft, sind manche Bauern von ihren Feldern abgeschnitten. Zwar gibt es vereinzelt Tore für Menschen und Vieh, doch manche Bauern müssen nun lange Umwege in Kauf nehmen. Einige Häuser sind gar zwischen der LoC und dem Bollwerk im Niemandsland gefangen.“

Der Internationale Gerichtshof in Den Haag und die Vereinten Nationen haben sich bisher nicht mit dem indischen Sicherheitszaun befasst.

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