Das Team der NPA hatte im Jahr 2007 im Rahmen der bisher größten Wasseranalyse in der Region Proben von den neuen großen Flüssen entnommen. In allen wurde eine hohe Konzentration von Schwermetallen, Salzen und organischen Schadstoffen festgestellt. Dies sei sehr besorgniserregend, so Cohen.
Ein Großteil der Verschmutzung werde durch 2 Millionen Menschen der insgesamt 2,8 Millionen Bürger im Westjordanland verursacht. In palästinensischen Städten und Dörfern würden jährlich schätzungsweise 56 Millionen Kubikmeter Abwasser produziert. 94 Prozent davon würden nicht behandelt. Israelische Siedlungen produzierten etwa 17,5 Millionen Kubikmeter Abwasser pro Jahr, wovon 31,5 Prozent unbehandelt in die Flüsse geleitet würden, teilte Cohen mit. Mittlerweile bestünden kilometerlange Abschnitte einzelner Flüsse aus Abwasser. So seien beispielsweise 43 Kilometer des Hebron unbehandeltes Abwasser, 33 Kilometer des Kidron bestünden ebenfalls aus Abwasser, teilte der NPA-Vertreter weiter mit.
Um die Situation unter Kontrolle zu bringen, müssten wesentlich mehr Kläranlagen gebaut werden. Bislang gebe es zu wenig davon, einige der palästinensischen Anlagen könnten die große Abwassermenge nicht bewältigen und müssten verbessert werden, sagte Cohen weiter. Mehrere Anlagen seien zwar in Arbeit, allerdings befände sich der Bau noch in der Anfangsphase. Viele der Projekte würden durch internationale Spenden finanziert.
Wie Vertreter des Umweltschutzministeriums gegenüber der Tageszeitung „Jerusalem Post“ mitteilten, könnte das Problem, bei Nutzung der richtigen Ressourcen, in fünf Jahren behoben sein.