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Finanzminister Hirschson lässt Amt ruhen

JERUSALEM (inn) – Israels Finanzminister Abraham Hirschson lässt sein Amt für drei Monate ruhen. Anlass für seine Entscheidung sind die Ermittlungen gegen ihn wegen des Verdachts auf Unterschlagung.

Hirschson informierte Israels Premier Ehud Olmert am Sonntagmorgen telefonisch über den Entschluss. „Ich habe seine Mitteilung erhalten und ihm Glück gewünscht“, sagte der Regierungschef zu Beginn der wöchentlichen Kabinettssitzung. „Ich habe ihm für seine Aktivitäten gedankt, die er bis zur letzten Minute getan hat.“

Hirschson soll 2003 in die Unterschlagung von Geldern einer gemeinnützigen Organisation verwickelt gewesen sein, als er Gewerkschaftsvorsitzender war. Er steht im Verdacht, Informationen über die Veruntreuung nicht weitergegeben zu haben. Am Samstag wiederholte die Polizei ihre Einschätzung, dass es genügend Beweismaterial gebe, um ihn wegen Unterschlagung anzuklagen. Hirschson streitet die gegen ihn gerichteten Vorwürfe ab.

Olmert fügte gegenüber den Ministern hinzu: „Ich werde vorübergehend die Rolle des Finanzministers ausfüllen, bis wir eine andere Entscheidung treffen. Ich werde bald eine Besprechung mit ranghohen Vertretern des Finanzministeriums, um die Entwicklungen zu diskutieren und auf den neuesten Stand gebracht zu werden. Wir werden weiter alle Aktivitäten ausführen, die ich angekündigt habe, einschließlich des sozial-ökonomischen Planes, an dem Hirschson beteiligt war, der die nächsten drei Jahre anpeilt, um die Armutsrate von 20,2 auf 17,2 Prozent zu senken.“

Bildungsministerin Juli Tamir bezeichnete Hirschsons Entscheidung als „erwünscht“. Doch sie hoffe, dass er bald freigesprochen werde.

Am Nachmittag erklärte Hirschson in einer Mitteilung: „Unter der öffentlichen Atmosphäre, die geschaffen wurde, habe ich das Gefühl, dass es nicht recht wäre, weiter als Finanzminister zu dienen. Meine öffentliche Verantwortung und mein Gewissen waren der entscheidende Faktor, ebenso wie die Erkenntnis, dass meinen Familienmitgliedern geschadet wird und ich meine Verantwortung als Familienmensch erfüllen und zu dieser Zeit bei ihnen sein sollte, über meine Eigenschaft als öffentliche Gestalt hinaus.“

Er mache schwere Zeiten durch: „Die Veröffentlichungen, die Beschreibungen meiner angeblichen Untaten enthalten, reichen aus, um selbst bei meinen Freunden Fragen aufzuwerfen. Hätte ich die Dinge, die über mich geschrieben werden, über einen anderen gelesen, würde auch ich ihn unverzüglich in einem negativen Licht sehen.“

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