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Filmfest-Streit: Jüdische Hollywoodstars schalten sich ein

LOS ANGELES / TORONTO (inn) - Jüdische Hollywoodstars haben sich in den Streit um das 34. Internationale Filmfest in Toronto (TIFF) mit einem offenen Brief eingeschaltet. Darin weisen sie die Vorwürfe israelischer Propaganda und einer Parteinahme der Veranstalter im Nahost-Konflikt zurück.

Das Schreiben, das auch von zwei jüdischen Stiftungen unterstützt wird, wurde gleichzeitig an die Zeitungen „Los Angeles Times“ und „Toronto Star“ verschickt. Die Unterzeichner weisen darin den Vorwurf „israelischer Propaganda“ beim Filmfest wegen des Schwerpunktthemas „Tel Aviv“ zurück. Die zehn gezeigten Filme der Themenreihe zum 100. Geburtstag von Tel Aviv seien eindeutig keine politische Propaganda. Dies könne jeder selbst feststellen, der sich die Filme anschaue.

Verfasser reagierten auf Kritik von Kollegen

Zu den etwa 100 Unterzeichnern gehören laut der israelischen Zeitung „Ha´aretz“ jüdische Stars wie Jerry Seinfeld, Sascha Baron Cohen, Lisa Kudrow und Natalie Portman. Sie reagieren damit nicht nur auf palästinensische Boykottaufrufe, sondern auch auf die Kritik zahlreicher Kollegen aus westlichen Ländern. Diese hatten den Veranstaltern des Filmfestes, ebenfalls in einem offenen Brief, vorgeworfen, Teil der „israelischen Propagandamaschinerie“ geworden zu sein. Diese Sichtweise vertreten zum Beispiel die Regisseurin und Schriftstellerin Naomi Klein, der Schauspieler Danny Glover und der Entertainer Harry Belafonte.

Jane Fonda zieht Unterschrift zurück

Die Schauspielerin Jane Fonda hat ihre Unterstützung für den Israel-kritischen Brief unterdessen wieder zurückgezogen. In der linken Internet-Zeitung „Huffington Post“ schrieb Fonda, sie habe den Brief „nicht sorgfältig genug gelesen“ und glaube nicht mehr, dass er für das Zustandekommen eines konstruktiven Dialogs dienlich sei.

Veranstalter weisen Kritik zurück

Die Veranstalter des inzwischen zu Ende gegangenen Festivals hatten die Propaganda-Vorwürfe stets zurückgewiesen. Neben den israelischen Filmen seien Beiträge aus 63 weiteren Ländern gezeigt worden, auch aus arabischen Nationen. Der Vize-Direktor der Veranstaltung, Cameron Bailey, erklärte schon zu Beginn der Debatte: „Uns geht es nur um die freie Meinungsäußerung“.

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