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„Film des Monats“ über besetztes palästinensisches Haus

FRANKFURT (inn) – Der Film „Private“ vom italienischen Regisseur Saverio Costanzo ist von der Jury der Evangelischen Filmarbeit zum Film des Monats Mai gekürt worden. Der Film handelt von einer palästinensischen Familie, deren Haus von israelischen Soldaten besetzt wird.

Mohammed Bakri und seine Familie wohnen in einem Haus, das an der Grenze zwischen Israel und den Palästinenser-Gebieten liegt. Da es für die israelischen Soldaten strategisch enorm wichtig ist, besetzen sie es eines Nachts. Sie fordern die Bewohner zum Verlassen auf, doch die weigern sich. Schließlich einigen sich beide Parteien auf einen Kompromiss: die Soldaten besetzen die obere Etage des Hauses, und Mohammeds Familie wohnt weiter im Erdgeschoss. Es beginnt eine zermürbende Zeit des Wartens und des Stillstandes.

„Dem jungen italienischen Dokumentarfilmer ist mit seinem ersten Spielfilm ein überzeugendes Gleichnis zum israelisch-palästinensischen Konflikt gelungen“, schreibt die Jury der Evangelischen Filmarbeit, die den Film für den Monat Mai empfiehlt. Kinostart ist der 18. Mai 2006. „Jenseits einseitiger Schuldzuweisungen verwirft der Film Vertreibung und Gewalt und plädiert für das Recht beider Völker, ohne Angst in ihren Häusern leben zu können.“

Der Film sei „wie eine Dokumentation“ gedreht, befand die Redaktion des Film-Portals kino-zeit.de. „Die Ängste und die Hoffnungen, die Schizophrenie des Krieges und die tiefe Perversion, in der er alle Beteiligten befördert, all das macht Costanzo, der niemals nur eine Seite des Konfliktes zeigt oder gar Partei ergreift, auf erschreckende, weil rein psycholgische Weise als Kammerspiel deutlich. Der Krieg, den er zeigt, ist (…) ein Krieg ohne Kugeln, ein Krieg des Schweigens, der Missverständnisse und des Misstrauens.“

Es sei „ein Film, der einen ungewöhnlichen Einblick in den Nahost-Konflikt wagt und der die Zuschauer mit ebenso bemerkenswerten Einsichten belohnt“.

„Private“ („privat“) wurde 2004 mit dem Goldene Leoparden beim Filmfestival von Locarno ausgezeichnet. Der Schauspieler Mohammed Bakri erhielt die Auszeichnung als bester Hauptdarsteller.

Die Jury der Evangelischen Filmarbeit ist ein unabhängiges Gremium des Gemeinschaftswerkes der Evangelischen Publizistik (GEP) in Frankfurt am Main. Es zeichnet jeden Monat Filme aus, die sich durch ihre herausragende Qualität zur Diskussion anbieten. Das Gremium wird von evangelischen Werken, Verbänden und Einrichtungen benannt. Die Jury zeichnet Filme aus, „die dem Zusammenleben der Menschen dienen, zur Überprüfung eigener Positionen, zur Wahrnehmung mitmenschlicher Verantwortung und zur Orientierung an der biblischen Botschaft beitragen“.

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