FIFA bezahlt von Israel zerstörtes Fußballfeld

ZÜRICH (inn) – Der Welt-Fußballverband FIFA will die Reparatur eines Fußballplatzes im Gazastreifen bezahlen, der durch einen israelischen Luftangriff beschädigt worden war. Die Armee wollte mit der Aktion den Abschuss von Kassam-Raketen aus der Nähe des Feldes stoppen.

Palästinenser hatten vor knapp zwei Wochen in der Nähe des Fußballfeldes wiederholt Kassam-Raketen auf Israel abgeschossen. Am 31. März kam dadurch nach Angaben der israelischen Armee auch ein Fußballplatz des Kibbutzes Karmija nahe Aschkelon zu Schaden.

Die israelische Armee beschoss am darauffolgenden Tag das Fußballfeld der Palästinenser aus der Luft. Die Folge war ein großer Krater in der Mitte des Feldes. Die Armee teilte mit, dass vom Fußballfeld selbst keine Raketen abgeschossen worden seien, der Luftangriff jedoch Teil des Versuchs gewesen sei, die Kassam-Abschüsse zu beenden.

Der Delegierte des FIFA-Präsidenten für besondere Angelegenheiten, Jerome Champagne, nannte die Zerstörung des Platzes „grundlos“ und sagte: „Die FIFA kämpft seit mehr als einem Jahrhundert dafür, Fußball universal zu machen. Einen Fußballplatz anzugreifen, ist wirklich das falsche Signal.“

Nun will die FIFA den Schaden prüfen und Geld für die Wiederherstellung des palästinensischen Fußballplatzes bereitstellen.

FIFA-Präsident Sepp Blatter sagte am Dienstag gegenüber der „Jerusalem Post“: „In der heutigen Welt, die von langanhaltenden Auseinandersetzungen und Gewalt zerrissen ist, ist Fußball eines der wenigen universalen Mittel, mit denen der Mensch Brücken zwischen den Völkern und Nationen bauen kann mit denen man zeigen kann, was uns auf diesem Planeten vereint.“

Es sei nicht Aufgabe der FIFA, zu maßregeln, „sondern dabei zu helfen, dass junge Menschen dieser Region Hoffnung und die Möglichkeit haben, die Schule des Lebens zu genießen, die der Fußball darstellt“. „Deswegen rufe ich die zuständigen Behörden auf, alles dafür zu tun, dass sich der Fußball unter den Palästinensern und den Israelis entfalten kann,“ so Blatter. Er betonte, dass die FIFA den Fußball sowohl auf palästinensischer wie auf israelischer Seite gleichermaßen unterstütze.

Der europäische Fußballverband UEFA hatte israelische Fußballclubs und die Nationalmannschaft zwischen Oktober 2001 und April 2004 von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen. Grund war eine Serie von Terror-Anschlägen. Die FIFA hingegen erlaubte, dass die Qualifikationsspiele des israelischen Nationalteams für die Weltmeisterschaft 2006 in Tel Aviv stattfinden konnten.

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