TEL AVIV (inn) – Israelische Sicherheitskräfte haben vor etwa einem Monat am internationalen Flughafen von Tel Aviv einen Palästinenser festgenommen, der offenbar Gelder an Terror-Organisationen in den Palästinensergebieten weiterleiten wollte. Wie erst am Mittwoch bekannt wurde, wiesen die Ermittler Khaled Nazem Diab, der auch die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, nach Abschluß der Vernehmungen in die USA aus.
Wie die Tel Aviver Tageszeitung „Ma´ariv“ meldet, lebte der 43jährige in den vergangenen Monaten im Emirat Qatar. Vor etwa einem Monat wollte er jedoch nach Israel einreisen. Bei seiner Ankunft am Ben-Gurion-Flughafen wurde er von israelischen Sicherheitskräften zur Vernehmung festgenommen.
Die Ermittler gehen davon aus, daß Diab nach seiner Einreise Spendengelder an Terrorgruppen in den palästinensischen Autonomiegebieten verteilen wollte – vor allem an Vertreter des im Volksmund „Al-Qaida“ genannten internationalen Terrornetzwerks „Islamischen Brigaden“.
Diab war früher für eine amerikanische Wohltätigkeitsorganisation namens „Al-Najada“ tätig. Diese wurde nach dem 11. September 2001 geschlossen, weil sie verschiedene Terrorgruppen finanziell unterstützt hatte – möglicherweise auch die „Islamischen Brigaden“. Ihr ehemaliger Vorsitzender Rabih Hadad sitzt derzeit in den Vereinigten Staaten in Untersuchungshaft.
Davor hatte sich der amerikanische Staatsbürger längere Zeit in Afghanistan aufgehalten. Dort hatte er sich mit Anhängern der Taliban zusammengeschlossen. Außerdem pflegte er Kontakte zu Einrichtungen, die der radikal-islamischen Hamas nahestehen.