Fernsehkanal soll Einwanderern Hebräischlernen erleichtern

JERUSALEM (inn) – Die Mehrheit der über 30-jährigen Neueinwanderer kann nach dem Hebräischkurs die Sprache nicht fließend lesen oder sprechen. Deshalb hat das Einwanderungsministerium einen neuen interaktiven Fernsehkanal eingerichtet.

Laut einer Studie sind 60 Prozent der älteren Immigranten betroffen. Nach der Ankunft in Israel besuchen sie einen so genannten „Ulpan“-Sprachkurs. Doch anschließend sind sie nicht gewappnet für den Gebrauch der hebräischen Sprache. Das wurde am Sonntag im Knesset-Ausschuss für Einwanderung und Aufnahme bekannt gegeben. Aus diesen mangelnden Sprachkenntnissen können Probleme wie Arbeitslosigkeit und Isolation entstehen.

Der Vorsitzende des Knesset-Ausschusses, Michael Nudelman, bezeichnete die Befunde als „Katastrophe für den Staat“. Der Leiter der Abteilung für Erwachsenenbildung im Bildungsministerium, Meir Peretz, kritisierte den Staat, weil er jedem Neuankömmling nur 500 Stunden Hebräisch bewillige. Internationale Untersuchungen hätten aber gezeigt, dass 1.320 Unterrichtsstunden nötig seien, um eine Fremdsprache zu erlernen.

Einwanderungsminister Se´ev Boim gründete als Reaktion ein Komitee, das sich mit der Angelegenheit befassen soll. Daran ist auch das Bildungsministerium beteiligt. Der neue Fernsehkanal soll über Kabel und Satellit zu empfangen sein, berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“. Er wird Nachrichten in einfachem Hebräisch senden und durch Rätselspiele die Kenntnisse seiner Zuschauer erweitern. Per Fernbedienung gibt es Unterstützung in fünf Sprachen, darunter Russisch und Amharisch – die Muttersprache äthiopischer Einwanderer.

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