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Fernsehjournalistin Schapira ausgezeichnet

MANNHEIM (inn) – Die Fernsehjournalisten Esther Schapira und Georg M. Hafner haben die diesjährige Buber-Rosenzweig-Medaille erhalten – die Mitarbeiter des Hessischen Rundfunks (HR) wurden für ihre Dokumentationen unter anderem zum Nahostkonflikt ausgezeichnet.

Der undotierte Preis wurde am Sonntag in Mannheim verliehen. Anlass war die Eröffnung der bundesweiten „Woche der Brüderlichkeit“. Zur Wahl der Preisträger schreibt der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit: „Insbesondere in ihren Reportagen und Dokumentarfilmen gelingt es ihnen immer wieder, die Geschichte hinter den Bildern, die um die Welt gehen, aufzudecken und die komplexe Wahrheit zu enthüllen, die hinter der scheinbaren Eindeutigkeit von Bild und Geschehen liegt. In einer zunehmend unübersichtlichen und nicht selten fragwürdig tendenziösen Medienlandschaft gelingt es ihnen auf diese Weise vorbildhaft, gerade bei unbequemen und unpopulären Themen der Wahrheit und der Vernunft eine Stimme in Wort und Bild zu geben.“

Der Intendant des Deutschlandradios, Ernst Elitz, würdigte die Arbeiten Schapiras und Hafners als „vorbildlichen Qualitätsjournalismus“. In seiner Laudatio sagte er, Journalisten, die nach der Wahrheit suchten, seien inzwischen eine Minderheit, heißt es in einem ZDF-Bericht.

Eine Produktion der beiden Journalisten ist die Dokumentation „Drei Kugeln und ein totes Kind“. Darin geht es um den zwölfjährigen Palästinenser Mohammed al-Dura, der am 30. September 2000 im Gazastreifen bei Gefechten ums Leben kam. Schapira und Hafner widerlegen die weit verbreitete Auffassung, der Junge sei von israelischen Soldaten erschossen worden. Ihr Beitrag legt vielmehr nahe, dass die tödlichen Kugeln aus einer palästinensischen Waffe stammten. Mohammed al-Dura wird bis heute von zahlreichen Palästinensern als „Märtyrer“ verehrt.

Die christlich-jüdische „Woche der Brüderlichkeit“ findet seit 1951 jährlich Anfang März statt. Sie steht in diesem Jahr unter dem Motto „Redet Wahrheit!“. Die Buber-Rosenzweig-Medaille wird seit 1968 an Persönlichkeiten, Initiativen oder Einrichtungen verliehen, die sich für die Verständigung religiöser Gruppen eingesetzt haben. Zu den bisherigen Preisträgern zählen die ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau und Richard von Weizsäcker, der frühere Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne), der Dirigent und Pianist Daniel Barenboim, der Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt, der Geiger Yehudi Menuhin und die Witwe des ermordeten israelischen Premierministers Itzhak Rabin, Lea Rabin.

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