GAZA (inn) – Das Fatah-Zentralkomitee hat am Mittwoch die radikal-islamische Hamas dazu aufgerufen, das Abfeuern von Raketen auf Israel einzustellen. Zudem verlangte es ein Ende der Hetze gegen den Kandidaten der Fatah zur Wahl des Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas.
Unter Berufung auf palästinensische Quellen berichtet die Tageszeitung „Ha´aretz“, dass die führenden Mitglieder der Fatah am Mittwoch eine Dringlichkeitssitzung abhielten. Darin berieten sie mögliche Schritte gegen die Hamas im Gazastreifen.
Deren Raketen-Angriffe gäben der israelischen Armee Anlass und Rechtfertigung für militärische Aktionen in der Region, hieß es in einer offiziellen Stellungnahme nach dem Treffen. „Israel entschuldigt die Massaker und Verbrechen mit verschiedenen Punkten, etwa mit dem bewaffneten Kampf der Palästinenserorganisationen in der Al-Aksa-Intifada“, so die Fatah. Militante Palästinenser hatten in den vergangenen Wochen wiederholt Mörsergranaten und Raketen auf israelische Städte und Militärstützpunkte abgefeuert.
Auch der PLO-Vorsitzende Abbas habe sich gegen die Raketen ausgesprochen, betonte das Komitee. Abbas wolle „keine Stimmen durch seine Erklärung gewinnen, sondern eher den nationalen Interessen der Palästinenser dienen und internationalen Druck auf Israel erreichen“, hieß es. Die Hetze gegen das Fatah-Zentralkomitee und gegen Abu Masen (Abbas) vonseiten der Hamas sei „überraschend“ und diene dazu, die Wahlen zu torpedieren, hieß es weiter.
Währenddessen betonte Israels Verteidigungsminister Schaul Mofas gegenüber der „New York Times“, Israel sei bereit, die Verantwortung in verschiedenen Städten des Westjordanlandes an die palästinensische Führung abzugeben, „einschließlich der Sicherheit und von Gesetz und Ordnung“, fügte er hinzu. „Ich will keine israelischen Truppen in palästinensischen Städten“, so Mofas.