RAMALLAH (inn) – Die Waffen, die Israel an Palästinenserchef Mahmud Abbas geliefert hat, werden für Angriffe auf Israelis verwendet. Das sagte ein Vertreter von Abbas‘ Spezialgarde „Force 17“ in einem Zeitungsinterview.
Am Dienstag hatte Israels Premier Ehud Olmert mitgeteilt, dass der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) 375 Gewehre erhalten habe. Diese sollten im Kampf der Fatah gegen die Hamas eingesetzt werden. Doch „Force 17“-Mitglied Abu Jussuf wies diese Vorstellung weit von sich. „Diese Waffen werden nicht in einem internen Krieg verwendet werden, sondern gegen Israelis“, sagte der Palästinenser gegenüber der amerikanischen Internetzeitung „World Net Daily“. „Force 17“ werde, wie bereits im Jahr 2002 in Nordsamaria, den gegenwärtigen Kampf gegen die israelische Besatzung anführen.
Seit der Übergabe an die Palästinenser seien mit den Gewehren schon zwei Anschläge auf Israelis verübt worden, so Jussuf. Beim ersten von ihm erwähnten Angriff starb am Sonntag ein 35-jähriger israelischer Araber, der auf einer Autobahn nördlich von Jerusalem unterwegs war. Am Dienstag wurde an derselben Straße ein Israeli durch Schüsse leicht verletzt.
Jussuf ist, wie einige Vertreter der Sicherheitstruppe, Mitglied der Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden, die zu Abbas‘ Fatah gehören. Er war an Terrorattentaten auf Israelis beteiligt. Dazu gehört auch ein Schuss-Angriff auf Benjamin Kahane, den rechtsradikalen Führer der mittlerweile verbotenen jüdischen Bewegung „Kahane Chai“, im Dezember 2000. Kahane kam dabei ums Leben. Nach dem Mord bot der damalige Palästinenserführer Jasser Arafat an, Jussuf in seinem Hauptquartier aufzunehmen. Laut „World Net Daily“ lebt er bis heute auf dem Gelände der Mukata´a in Ramallah.
Vor einigen Tagen ernannte Abbas einen Palästinenser zum Vorsitzenden der „Force 17“, der auf Israels Liste der meistgesuchten Terroristen steht: Mahmud Damra. Auch ihm hatte der 2004 verstorbene Arafat einst Asyl angeboten, als ihn Israel beschuldigte, Drahtzieher einer Reihe von Anschlägen gewesen zu sein.