Suche
Close this search box.

Fatah kritisiert Hamas wegen Verhinderung von Angriffen auf Israel

RAMALLAH (inn) - Ranghohe Fatah-Vertreter haben der Hamas Verrat und eine gezielte Kampagne gegen Palästinenserpräsident Mahmud Abbas vorgeworfen. Dessen Berater Jasser Abed Rabbo kritisierte auch, dass die Hamas andere Gruppierungen an Granatenangriffen auf israelische Ziele hindere.

Wie die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“ meldet, sprach Abed Rabbo im Palästinensischen Informationszentrum in Al-Bireh bei Ramallah. Er sagte, der Leiter des Hamas-Büros in Syrien, Chaled Mascha´al, wolle „nichts anderes als ein Grenzschutzsoldat für Israel sein“.

Auch verglich der Fatah-Anhänger den Hamas-Führer mit dem biblischen Judas und verwendete mehrfach den Ausdruck „Mann des letzten Abendmahles“. Mascha´al hatte Sonntagnacht bei einem Essen in Damaskus vor Anhängern die Regierung unter Abbas als nicht vertrauenswürdig bezeichnet. Man könne dieser Führung nicht glauben, dass sie für Jerusalem und das Rückkehrrecht der Flüchtlinge kämpfen werde, so Abed Rabbo. Zudem beschuldigte er die Palästinensische Autonomiebehörde (PA), mit den USA gegen die Hamas zu kooperieren. Anlass war der Goldstone-Bericht über die israelische Militäroffensive „Gegossenes Blei“ im Gazastreifen – Abbas hatte zunächst keine UN-Diskussion darüber gefordert und war dafür von der Hamas scharf kritisiert worden.

„Man kann in Damaskus zu Abend essen, in Teheran zu Mittag essen und in Katar frühstücken, aber wir werden unsere nationale Frage nicht aus der Hand geben“, sagte Abed Rabbo mit Bezug auf Hamas-Führer. Damit meinte er vor allem Mascha´al. Auch blockiere die Hamas ein Versöhnungsabkommen mit der Fatah, selbst wenn dadurch die Trennung zwischen Gazastreifen und Westjordanland erhalten bleibe. Mächtige Gruppierungen im Gazastreifen, die mit der Hamas verbunden seien, profitierten von dem Status quo.

Der frühere Fatah-Sicherheitschef im Gazastreifen, Mohammed Dahlan, schloss sich der Kritik an der radikal-islamischen Organisation an. Diese habe „sich auf den Bericht berufen, um den nationalen Dialog zu lähmen und eine orchestrierte Kampagne gegen Präsident Abbas zu starten“. Er äußerte gar die Vermutung, die gegnerische Gruppe plane einen Mordanschlag auf den PA-Vorsitzenden.

Dahlan forderte die Arabische Liga auf, einen klaren Standpunkt zu beziehen und die Schuld für die Unterbrechung des innerpalästinensischen Dialoges der Hamas zuzuweisen. Der Fatah-Vertreter hatte 2007 kurz vor dem Putsch der Hamas den Gazastreifen verlassen.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen