Fatah hält an bewaffnetem Kampf gegen Israel fest

BETHLEHEM (inn) - Die Teilnehmer der Fatah-Generalversammlung in Bethlehem haben Palästinenserpräsident Mahmud Abbas als Vorsitzenden ihrer Partei bestätigt. Am Sonntag stimmten sie zudem für ein neues Programm, in dem auch am bewaffneten Widerstand gegen Israel festgehalten wird.

Die Partei definierte sich in ihrem neuen Programm als „nationale Befreiungsbewegung mit dem Ziel, die Besatzung zu entfernen und zu besiegen“, heißt es laut der Tageszeitung „Jerusalem Post“. Dem bewaffneten Kampf gegen Israel sagte die Fatah nicht ab: „Trotz unseres Willens, die Voraussetzungen für einen Frieden zu schaffen, werden wir keine Option fallen lassen. Der Widerstand in all seinen Formen ist ein legitimes Mittel unterdrückter Menschen, ihren Besatzern zu begegnen“, heißt es in dem Programm Dennoch sollen auch friedliche Mittel wie Demonstrationen oder die Unterstützung des Boykotts Israels vom Ausland aus in Betracht gezogen werden.

Die Fatah hielt außerdem am sogenannten „Rückkehrrecht“ der palästinensischen Flüchtlinge in den Staat Israel fest.

Hamas kritisiert Wiederwahl Abbas‘

Am Sonntag begannen die mehr als 2.000 Delegierten mit den verschiedenen Wahlen ihrer Führungsgremien. Abbas wurde dabei mit deutlicher Mehrheit als Parteivorsitzender bestätigt. Seine Wiederwahl sorgte für Kritik von Seiten der Hamas-Regierung im Gazastreifen. Damit setze die Partei ihren „Niedergang“ und ihre „Politik der Abhängigkeit von ausländischen Behörden fort“, sagte Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri laut der palästinensischen Nachrichtenagentur „Ma´an“.

Die Ergebnisse bei den Wahlen zum Zentralkomitee und zum Revolutionsrat sollen voraussichtlich im Laufe des Montags bekannt gegeben werden. Zum 120 Sitze umfassenden Revolutionsrat haben sich gemäß dem Bericht 650 Palästinenser zur Wahl gestellt. Dieser Institution gehören auch im Ausland lebende Palästinenser an. Der Rat kontrolliert unter anderem den militärischen Flügel der Partei, die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden.

Kleiner aber einflussreicher ist das Zentralkomitee mit 21 Sitzen. Hier stehen 104 Delegierte zur Wahl. Unter anderem auch der in Israel inhaftierte und bei der palästinensischen Bevölkerung beliebte Fatah-Führer Marwan Barghuti.

Der Parteitag hatte am vergangenen Dienstag begonnen. Er sollte ursprünglich am Donnerstag enden. Zwischendurch war es jedoch zu heftigen verbalen Auseinandersetzungen gekommen und die Konferenz wurde auf unbestimmte Zeit verlängert. Es war die erste Generalversammlung der 1959 gegründeten Partei seit 20 Jahren.

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