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Fatah-Flugblatt: „Hamas hat der PLO und ihren Führern den Krieg erklärt“

GAZA (inn) – Die Fatah-Partei von PLO-Chef Yasser Arafat hat die radikal-islamische Hamas ausdrücklich davor gewarnt, weiter die Autorität der palästinensischen Autonomiebehörde (PA) in Frage zu stellen und deren Gesetze zu mißachten. Jeder, der das tut, „dessen Ende ist in unserer Hand“, heißt es in einem Flugblatt, das am Dienstag von der Fatah verteilt wurde.

Die Machtkämpfe zwischen den rivalisierenden Gruppen hatten sich in den letzten Wochen nach einer Erklärung des Hamas-Sprechers Abdel Aziz Rantisi verstärkt, wonach die Terrorgruppe eine eigene Miliz im Gazastreifen aufbaue.

„Die Hamas hat der PLO und deren Führern den Krieg erklärt. Es gibt keine andere Autorität als die der Autonomiebehörde und keine andere Armee als die der palästinensischen Sicherheitsdienste. Jeder, der das in Frage stellt, egal wer es ist, dessen Ende ist in unserer Hand“, heißt es in dem Flugblatt.

Mehrere Fatah-Mitglieder kritisierten zudem Palästinenserführer Arafat, da dieser sich weigere, gegen die Hamas vorzugehen, obwohl die Gruppe die PA offensichtlich herausfordert. In den letzten Wochen wurden bereits drei Fatah-Anhänger von der Hamas ermordet, dennoch habe Arafat keine Festnahme der Mörder angeordnet. Die chaotische Gesetzlosigkeit in den Palästinensergebieten sei auf Arafats Unschlüssigkeit zurückzuführen, zitiert die Tageszeitung „Jerusalem Post“ ein hochrangiges Fatah-Mitglied.

Das Flugblatt erschien wenige Tage bevor die beiden Gruppen ihre Gespräche über eine Waffenruhe wieder aufnehmen wollten. Die Fatah versucht derzeit, die Hamas dazu zu bringen, ihre Anschläge gegen Israel einzustellen. Eine Einigung soll möglichst noch vor den Knesset-Wahlen in Israel erzielt werden, damit das „israelische Friedenslager sieht, daß es einen Partner auf palästinensischer Seite hat“, heißt es in dem Bericht weiter.

Einige hochrangige Fatah-Mitglieder äußerten allerdings Zweifel daran, daß das Flugblatt offiziell von der Gruppe verfaßt wurde. Vielmehr könnte es sein, daß es nur die Meinung einiger verärgerter Anhänger wiedergebe.

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