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Fatah-Feier: Arabisches Knesset-Mitglied fordert Kampf gegen Israel

RAMALLAH (inn) – Tausende Fatah-Anhänger haben am Donnerstag in Ramallah das 42-jährige Bestehen ihrer Bewegung gefeiert. Ein Redner war der israelisch-arabische Abgeordnete Ahmad Tibi, der die Palästinenser zum Widerstand gegen die „Besatzung“ aufrief.

Nach Einschätzung des palästinensischen Fernsehens nahm eine halbe Million Menschen an der Feier teil. Der Fatah-Vorsitzende Mahmud Abbas (Abu Masen) und weitere Führer legten Blumen auf dem Grab des früheren Palästinenserführers Jasser Arafat nieder. Der Sprecher der Fatah-Jugendorganisation im Westjordanland, Munir Jaghub, sagte: „Tausende sind gekommen, um den palästinensischen Präsidenten Abu Masen zu begrüßen, damit er das fortsetzt, was sein Vorgänger Jasser Arafat begonnen hatte.“

Tibi will Jerusalem als Hauptstadt Palästinas

Tibi machte in seiner Ansprache die „israelische Besatzung“ für die Verschlechterung der Lage in den Palästinensergebieten verantwortlich. Er forderte die palästinensischen Gruppierungen zur Einheit auf. Arafat sei „immer noch mit uns“, fügte der stellvertretende Knesset-Vorsitzende hinzu. „Ich grüße die Fatah-Mitglieder, aus deren Mitte die ersten Märtyrer gefallen sind und die ersten Gefangenen festgenommen wurden.“ Die Israelis wollten „Palästina zerstören, aber wir werden den Kampf fortführen bis zur Gründung eines Staates mit Jerusalem als Hauptstadt“. Die Menge antwortete: „Millionen von Märtyrern marschieren nach Jerusalem.“

Meretz-Politiker: Tibi geht zu weit

Der Abgeordnete der linksgerichteten Meretz-Partei, Avschalom Vilan, äußerte anschließend scharfe Kritik an Tibi: „Sobald es politische Aufrufe zum Kampf gibt, geht er zu weit und schafft eine unmögliche Situation“, sagte er am Freitag gegenüber dem israelischen Rundfunk. Der israelische Parlamentarier habe eine „völlige Identifikation“ mit der Fatah ausgedrückt, indem er sich selbst und die Zuhörer mit „wir“ bezeichnete, die Israelis hingegen mit „sie“. Doch Tibi vertrete alle Knesset-Mitglieder und auch die gesamte israelische Bevölkerung.

Er glaube weiter daran, dass israelische Araber als Brücke zwischen jüdischen Israelis und Palästinensern dienen könnten, fügte Vilan laut der Zeitung „Ha´aretz“ hinzu. Tibis Bemerkungen schadeten allerdings der Fähigkeit von jüdischen und arabischen Israelis, zusammen an einer Lösung des israelisch-palästinensischen Konfliktes zu arbeiten.

Abbas: Bürgerkrieg vermeiden

Auch Abbas sprach zu den Anhängern seiner Partei. Er forderte sie auf, einen Bürgerkrieg zu vermeiden. Der Kampf müsse der israelischen „Besatzung“ gelten. Wer die von ihm geforderten Neuwahlen in den Autonomiegebieten ablehne, solle die Entscheidung nicht auf den Straßen anfechten, sondern vor Gericht, fügte er hinzu.

Wie die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma´an“ berichtet, stieß die Rede bei der Hamas auf Kritik. Die Organisation „hätte erwartet, dass Präsident Abbas zum Dialog über eine Einheitsregierung auf Grundlage des entsprechenden Abkommens aufruft, vor allem nach den bedauerlichen blutigen Vorfällen“, sagte ein Sprecher der Terrorgruppe, Ismail Radwan. Er wiederholte zudem die Weigerung der Hamas, den Staat Israel anzuerkennen.

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