Fatah-Aktivist: „Israelis sollen ihre Regierung zu Verhandlungen zwingen“

TEL AVIV (inn) – Die Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden von Yasser Arafats Fatah wollen den Israelis die Gelegenheit geben, ihre Regierung zur Wiederaufnahme der Verhandlungen mit den Palästinensern zu zwingen. Deswegen habe die Organisation in den vergangenen Wochen auf große Terroranschläge verzichtet, sagte ihr neuer Anführer Abu Mujahid dem aktuellen Dienst der Tel Aviver Tageszeitung „Yediot Ahronot“.

Selbstmordattentate seien die einzige Waffe der Palästinenser gegen die israelische Kriegsmaschinerie, so Mujahid. „Wir müssen uns mit der stärksten Armee des Nahen Ostens messen, und unser Körper ist die beste Munition in diesem Krieg.“ Dennoch haben die Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden seit dem 28. November keinen großen Anschlag mehr verübt – damals hatten zwei Aktivisten der Bewegung vor einem Likud-Wahllokal sechs Israelis erschossen.

„Die jüngste Entwicklung zeigt, daß wir fähig sind, die Lage anzuheizen oder zu beruhigen“, kommentierte der Palästinenser das Aussetzen der Attentate. „Ich sage allerdings nicht, daß wir eine einseitige Feuerpause ausgerufen haben. Wir wollen dem Volk in Israel lediglich die Gelegenheit geben, seine Regierung dazu zu zwingen, den Weg der Verhandlungen zu wählen und nicht den Weg der militärischen Unterdrückung.“

Gleichzeitig wies Mujahid darauf hin, daß die bis 1967 von Ägypten und Jordanien besetzten Gebiete „das Gebiet des palästinensischen Staates“ seien. Solange es die israelische Besatzung gebe, werde es Kampf geben. „Alle Gesetze und Verträge in der Welt geben uns das Recht, gegen die Besatzung zu kämpfen.“

Die Forderung verschiedener Vertreter der Vereinigten Staaten an die Palästinenser, Arafat durch einen fähigeren Anführer zu ersetzen, lehnt Mujahid ab: „Als Teil der Fatah und des palästinensischen Volkes sind wir nicht bereit, zu akzeptieren, daß ein ausländischer Vertreter – ein Israeli, Amerikaner, Europäer oder sogar ein Araber – sich in unsere internen Angelegenheiten einmischt.“ Arafat sei das Symbol der palästinensischen Unabhängigkeit, und die Palästinenser würden ihm vertrauen.

Mujahid bezeichnete seine Bewegung als „Herz des palästinensischen Volkes“, das für die Unabhängigkeit kämpfe. „Wir werden den Kampf bis zum Sieg oder bis zum Märtyrertod fortsetzen. Wir versprechen den Märtyrern und unserem Volk, daß wir weiter Vorkämpfer im Krieg gegen die Besatzung sein werden“, so der Aktivist der Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden.

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